Für autonome Taxis? Apple-Patent beschreibt Auto-Entriegelung per iPhone
Auch mehrere Jahre nach Bekanntwerden von Apples Auto-Ambitionen (Project Titan) ist nicht klar, was das Unternehmen konkret in Richtung autonomes Fahren vorhat. Während es am Anfang hieß, Apple arbeite an einem selbstfahrenden Auto, gab es zwischenzeitlich immer wieder Gerüchte, wonach das Unternehmen die diesbezüglichen Aktivitäten zurückgefahren oder sogar ganz aufgegeben hat.
Verpflichtungen von Tesla-Personal und viele Testfahrten autonomer Vehikel wiesen zuletzt aber auf ein nach wie vor bestehendes Interesse Apples am Markt für autonome Fahrzeuge hin. Auch ein neuveröffentlichtes Patent der Firma unterstreicht die hauseigene Entwicklungsarbeit im Auto-Bereich. Im Patent geht es um die Möglichkeit, Fahrzeuge per iPhone aufzuschließen und Bedienmöglichkeiten von Autos freizuschalten.
Einfacher und flexibler als klassischer SchlüsselDer Patenttext
beschreibt Vorgehensweisen, wie Nutzer Autos oder andere Vehikel mit einem Mobilgerät wie dem iPhone entsperren können. Die Methode funktioniere einfacher, sicherer und funktionsreicher als bisherige Schlüsselsysteme. Das jeweilige Fahrzeug soll zum Beispiel exakt erkennen, wo der Nutzer des Entsperrgeräts steht und die – orientiert am Standort des Anwenders – richtige Tür öffnen. So soll vermieden werden, dass sich entweder nur die Fahrertür oder alle Türen entriegeln – stattdessen reagiert das System flexibel.
Quelle: US-Patentamt
Fokus auf SicherheitFür den Aufschließvorgang sind biometrische Daten essenziell. Nur wenn sich der Nutzer vor dem Einsteigen per iPhone-Fingerabdruck oder -Gesichtsscan via iPhone identifiziert, gehen Türen auf. Die Authentifizierung ermöglicht zudem verschiedene Stufen der Zugriffsberechtigung für das jeweilige Fahrzeug.
Eine bestimmte Nutzergruppe könnte beispielsweise nur die Erlaubnis erhalten, einzelne Türen zu öffnen, um einzusteigen – der Start des Motors oder weitere Auto-Funktionen blieben dagegen verwehrt. Eine solche Einschränkungen der Nutzerbefugnisse wäre etwa bei selbstfahrenden Autos sinnvoll, die als Taxi fungieren und entsprechend Fahrgäste befördern. Die Fahrgebühren könnten automatisch ebenso per iPhone und Apple Pay bezahlt werden. Auch der Standort des Fahrgastes ließe sich vom Auto über die Location-Daten des iPhones ermitteln. Einem automatisierten Taxi-Dienst stünde damit kaum noch etwas im Weg.
Wie immer bei Patenten sind die praktischen Einsatzmöglichkeiten zunächst Zukunftsmusik. Bei den beschriebenen Prozessen handelt es sich maximal um frühe Entwicklungsstufen. Wann und ob Apple überhaupt ein Authentifizierungssystem für Fahrzeuge umsetzt, wie es das Patent beschreibt, ist offen.