GMs merkwürdige Ausrede, warum man CarPlay abschafft
Im April hatte General Motors verkündet, CarPlay abzuschaffen und in neu entwickelten Modellreihen nicht mehr zu unterstützen. Bei einigen Serien ist sofort Schluss, in einem Jahrzehnt trifft es das letzte Fahrzeug. Stattdessen laute die Strategie, mit eigenen Systemen in Zukunft Abodienste anzubieten und für zusätzliche Einnahmen zu sorgen. Ob man diese
Entscheidung nun gutheißt oder nicht, zumindest handelte es sich dabei wohl um eine ehrliche Antwort bezüglich der geplanten Ausrichtung. Nachdem es viel Protest und Nutzerärger gab, sah sich GM schon mehrfach gezwungen, noch einmal Stellung zu nehmen. Gerade die jüngsten
Rechtfertigungen klingen jedoch besonders dubios.
Ständiges Fehlerhandling bei CarPlay?So sei das Aus von CarPlay (und Android Auto) deswegen beschlossen worden, um die Sicherheit der Insassen zu verbessern. Bei derlei Systemen komme es regelmäßig zu Verbindungs- und Kompatibilitätsproblemen, weswegen der Fahrer sich häufig damit beschäftigen müsse, derlei Probleme zu lösen. Das lenke vom Verkehrsgeschehen ab und stelle daher ein Risiko dar.
Wenn jedoch das normale, herstellerseitige Autosystem zum Einsatz komme, müssen Fahrer gar nicht zum Smartphone greifen und können sich daher besser konzentrieren. Mit konkreten Daten unterlegt GM die Behauptungen nicht – welche reichlich merkwürdig klingen, denn die Entscheidung zugunsten von CarPlay fällt bei den meisten genau aus dem Grund, die oft verwirrenden Fahrzeugsysteme eben nicht nutzen zu wollen. Außerdem ist es ein Ziel von CarPlay, Nutzer eben von der Smartphone-Verwendung abzubringen.
Bessere Integration versprochenInwiefern es bessere Integration von Infotainment und Navigation geben soll, lässt GMs "Head of Product for Infotainment", Tim Babbitt, ebenfalls offen. Qualität und Bedienung der werkseitigen Navigationssysteme sind nämlich ebenfalls oft Anlass, lieber Apple Maps oder Google Maps via CarPlay und Smartphone einzubinden. Allerdings plant GM zumindest native Integration von Google Maps, auch Spotify und Audible sollen mit von der Partie sein. Ob man es mit den permanenten App-Aktualisierungen aufnehmen kann, die bei CarPlay-Apps ganz selbstverständlich sind, sei einmal dahingestellt.