GTAT-Insolvenz: Apple beantragt Geheimhaltung der Aussage
Der zahlungsunfähige Saphirglas-Produzent GT Advanced Technologies beschwerte sich jüngst über die wörtlich „knebelnden“ Geheimhaltungsvereinbarungen, die zu dem Vertragswerk mit Apple gehörten. Damit erhoffte sich das Unternehmen, durch die gerichtlich verfügte Offenlegung von Dokumenten um die empfindlichen Vertragsstrafen von 50 Millionen Dollar pro Verstoß herumzukommen. Auch der Staatsanwalt von New Hampshire, der mit diesem Prozess betraut wurde, äußerte sich dahingehend, dass die Wirtschaftsgeheimnisse eines Unternehmens zwar vertraulich behandelt werden müssten,
aber eine Geheimhaltung aller Geschäftsvereinbarungen zwischen Apple und GTAT „gehe viel zu weit“.
Genau dies hat Apple aber nun beantragt: Alle Aussagen Apples im Rahmen des Insolvenzverfahrens sollen unter Ausschluss der Öffentlichkeit bleiben, um die Vertraulichkeit der Verträge nicht zu verletzen. Dabei beziehen sich die Anwälte des Konzerns auf Sektion 107(b) des United States Bankruptcy Codes, wonach Forschung und Entwicklung eines Rechtssubjekts vertraulich zu halten sind. Apple und GTAT betreiben gemeinsam eine Fabrik zur Saphirglasproduktion in Mesa, Arizona. Das insolvente Unternehmen hat inzwischen die Auflösung seiner Verträge mit Apple beantragt.
Gleichzeitig veröffentlichte das Wall Street Journal einen Bericht, wonach nicht nur GTs CEO Gutierrez, sondern
auch COO Daniel Squiller in den letzten sechs Monaten umfangreiche Aktienverkäufe getätigt habe. Im Gegensatz zu Gutierrez geschah dies aber nicht einen Tag vor Apples Produktvorstellung, in der klar wurde, dass die Displays von iPhone 6 und 6 Plus nicht von Saphirglas geschützt werden. Squiller Verkäufe im Wert von insgesamt fast 2 Millionen Dollar fanden in einem Zeitraum von Mai 2014 „und den folgenden Monaten“ statt.
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