GTAT fühlt sich von Apple geknebelt
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Der Ton zwischen Apple und seinem zahlungsunfähigen Saphirglas-Partner GT Advanced Technologies wird zusehends rauer.
Im Insolvenzverfahren von New Hampshire hatte GTAT vergangene Woche beantragt, zahlreiche Vertragsdokumente vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Dies ist sehr ungewöhnlich, weil Investoren und Gläubiger dann kaum Möglichkeiten haben, den finanziellen Kollaps des Unternehmens nachvollziehen und die Erfolgschancen einer Sanierung einschätzen zu können.
Doch GTAT fühlte sich laut eigener Aussage geknebelt durch äußerst restriktive Vertraulichkeitsklauseln mit einem gewissen Vertragspartner - womit eigentlich nur Apple gemeint sein kann.
Angeblich kann Apple für jedes Durchsickern von Informationen eine Vertragsstrafe von 50 Millionen Dollar einfordern. Selbst die Existenz dieser Vertraulichkeitsklausel sei als vertraulich vereinbart.
GTAT-Anwälte äußerten sich jetzt allerdings dahingehend, dass die öffentliche Information in Insolvenzverfahren gegenüber vertraglichen Ansprüchen überwiege. Dennoch möchte das Unternehmen nicht mehrere hundert Millionen Dollar Vertragsstrafe riskieren; um dies zu verhindern, soll das Gericht die Offenlegung der Dokumente beschließen.
Die als „erdrückend“ disqualifizierten Vertragsbedingungen werfen ein Schlaglicht auf den Stellenwert, den Geheimhaltung bei Apple innehat, und gleichzeitig auf die Art und Weise, wie Apple mit Vertragspartnern und Zulieferern umgeht. GTAT hatte vor einer Woche Insolvenz angemeldet; 980 Arbeitsplätze in einer mit Apple gemeinsam gebauten Saphirglasfabrik in Mesa, Arizona stehen auf der Kippe. GTAT möchte aus der Produktion dort aussteigen.
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