Gather Round After Show: Der rituelle Tanz um Apples Produktneuheiten beginnt – Was mich begeistert, und was weniger
Apple Watch 4 überzeugt, ist aber zu teuer"Wow!" und "Gähn" lagen nahe beieinanderDas Prozedere der Vorstellung können wir mal getrost beiseite lassen.
Schema-F.
Erfreulich war das launige Filmchen vor dem großen Auftritt des Showmasters. Dabei ging es diesmal um eine Apple-Mitarbeiterin, die ziemlich eilig einen Koffer mit unbekanntem Inhalt in größter Eile per Pedes vom Büro quer über den riesigen Apple Campus zum Jobs Theater bringen muss. Ansonsten war der Ablauf business as usual. Immerhin konzentriert sich dadurch alles nur auf die Produktvorstellungen. Und bei denen gab es neben vorhergesehenem auch ein paar beeindruckende technische Details kennen zu lernen.
Apple Watch Series 4Zunächst wurde die "Series 4" der Apple Watch präsentiert, die sich in ihrer Grundform zwar nur wenig geändert hat – was aus meiner Sicht eine gute Entscheidung ist –, im Detail aber aufgrund der geänderten Gehäusemaße eine andere Anmutung aufweist und zudem ziemlich beeindruckende neue Funktionen und Eigenschaften zu bieten hat. Sichtbar ist davon eigentlich nur das nun deutlich größere OLED-Display, welches die Gehäusefläche deutlich besser als zuvor ausnutzt, sowie das etwas flachere Gehäuse.
Die neu gestaltete Rückseite mit optischem und elektrischem Herzsensor für ein echtes EKG (Elektro-Kardiogramm) ist genau genommen einer der Stars der Show. Das bereits von der US-Gesundheitsbehörde zugelassene Instrument könnte, sofern es auch in anderen Ländern eine Zulassung bekommt, einen großen ersten Schritt für Apple in den Medizinsektor bedeuten. Der neue, erheblich verbesserte Bewegungssensor sorgt sich in Verbindung mit dem neuen 64 Bit S4-Chip ebenfalls um Leib und Leben des Trägers und kann jetzt Stürze eindeutig identifizieren und ggf. Hilfe rufen, sofern es sich um eine Cellular Watch handelt oder bei der GPS-only-Version das gekoppelte iPhone in der Nähe ist.
Die neue Apple Watch bringt erstmals seit der "Ur-Watch" einige auch sichtbare Verbesserungen mit, was sie zu einem attraktivem Aufstiegskandidaten für bisherige Apple-Watch-Träger machen dürfte. Auch ich denke darüber nach, meine "Series 0" damit in den Ruhezustand zu schicken. Doch es gibt gewisse Hemmnisse. So ist der Einstiegspreis der Series 4 mit 429 Euro für die Alu-Variante deutlich gestiegen. Viel unangenehmer aber ist, dass es die Edelstahlvariante ausschließlich als GPS+Cellular gibt und damit mindestens 699 Euro kostet. – Mit einem simplen Fluorelastomer-Armband. Auf die Cellular-Watch würde ich persönlich gerne verzichten, hätte aber gerne wieder Edelstahl und Saphirglas. Der Umstieg auf die Series 4 ist damit für mich vorerst zurückgestellt. Einen ausführlichen Test werden die Kollegen der Redaktion liefern.