Gefahr durch iCloud und iTunes für Windows: Zero-Day-Lücke von Schadsoftware ausgenutzt
Apple hat via Update eine Sicherheitslücke in Bonjour, iTunes und iCloud für Windows geschlossen, die Ransomware-Attacken auf das Betriebssystem ermöglichte. Malware konnte über entsprechende Exploits in Windows ausgeführt werden, da sie sich als vertrauenswürdige Applikation ausgab. Die digitale Signatur von iTunes und Bonjour ließ sich ausnutzen, um die Malware-Schutzmaßnahmen des PC-Betriebssystems zu umgehen.
Windows-Nutzer, die die genannten Apple-Programme und -Tools verwenden, sollten daher prüfen, ob die jeweils neuesten Versionen der Apple-Software installiert ist – und die Apps gegebenenfalls umgehend aktualisieren.
Angriff von Erpressersoftware möglichSicherheitsexperten von Morphisec veröffentlichten einen
Blogeintrag, in dem sie auf die Zero-Day-Sicherheitslücke und dazugehörige Exploits verweisen. Konkret geht es um die BitPaymer-Erpressersoftware, die Daten auf den Zielrechnern verschlüsselt. Für die Entschlüsselung verlangen die Erpresser Geld – wobei nie sicher ist, ob nach der Zahlung des geforderten Betrags wirklich Hilfe zur Wiedererlangung der verschlüsselten Dateien geleistet wird.
Deinstallation von iTunes und iCloud reicht nichtSelbst wenn Windows-Nutzer iTunes und iCloud vor Kurzem oder Längerem von ihren Rechnern deinstallierten, sind sie nicht sicher vor dem Exploit. Da Apples ebenfalls anfälliges Netzwerk-Tool Bonjour separat entfernt werden muss, könnten Angreifer es über das Tool versuchen – sofern es noch vorhanden ist. Einen direkten Patch für Bonjour gibt es nicht. Die erforderliche Aktualisierung wird automatisch durchgeführt, wenn Windows-Anwender iTunes oder iCloud aktualisieren. Daher muss in dem Fall entweder auch Bonjour entfernt oder iCloud/iTunes neu installiert werden, um den Update-Prozess für die Netzwerk-Software anzustoßen.
macOS und die darauf installierte Apple-Software sind nicht von der Sicherheitslücke betroffen – nur Windows-Nutzer müssen sich vorsehen. Morphisec wartete bewusst mit der Veröffentlichung von Details zum Exploit, bis Apple die Sicherheitslücken in den hauseigenen Windows-Programmen behoben hatte.