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Gefloppt: Humane AI Pin wird eingestellt, in wenigen Tagen deaktiviert – und HP kauft Humane

Nicht weniger als der Nachfolger des Smartphones sollte jenes kleine an der Brust getragene Gadget sein, das ohne Display auskommt, dafür Informationen auf jede Oberfläche projizieren kann. Der "AI Pin" von Humane war angetreten, eine gänzlich neue Produktgattung zu schaffen und das nächste große Kapitel mobiler Technologie aufzuschlagen. Das von ehemaligen Apple-Mitarbeitern ins Leben gerufene Start-up schritt im Mai 2023 zur ersten Ankündigung, der Verkaufsstart begann im November 2023 in den USA – und nur dort. Über zu wenig Interesse konnte man sich wahrlich nicht beschweren, denn die Tech-Presse war sehr neugierig darauf, ob hier tatsächlich eine Revolution stattfand.


Test- und Erfahrungsberichte weitgehend vernichtend
Recht schnell wandelte sich aber die Stimmung. Zwar kam der AI Pin tatsächlich auf den Markt, anders als eine Vielzahl ähnlicher futuristischer Devices, doch ob dieser eine Bereicherung der Tech-Welt darstellt, wurde rasch in Zweifel gezogen. Die häufigsten Rückmeldungen: Der AI Pin wird sehr schnell unangenehm heiß (bis hin zur Brandgefahr des Ladecases), die Projektionen seien vor allem bei Tageslicht schlecht zu erkennen und es fehle schlicht an der Möglichkeit, sich per App zu verbinden. Spätestens im Sommer 2024 war klar, dass es sich um einen Flop handelte, sowohl funktionell als auch hinsichtlich der Absatzzahlen.

Das komplette Aus kommt Ende Februar
Bald ist daher Schluss mit dem Kapitel, denn wie Humane in dieser Woche per Nachricht an Kunden informierte, verlieren die Geräte zum Monatsende ihre Daseinsberechtigung. Anrufe, Nachrichten, KI-Anfragen und Antworten sowie Cloud-Zugang sind nach dem 28. Februar vollständig deaktiviert. Will man seine Daten retten, so solle dies schnellstmöglich per WiFi erfolgen, denn am 28. Februar finde die komplette Löschung statt. Eine Rückerstattung für Käufer gibt es übrigens nicht, lediglich innerhalb der letzten 90 Tage getätigten Bestellungen lassen sich rückabwickeln. Wer also 700 Dollar für den AI Pin auf den Tisch legte und hoffte, damit eine längerfristige Investition getätigt zu haben, kann dies als Komplettverlust verbuchen.

HP übernimmt Humane vollständig
Die Zukunft von Humane als eigenständiges Unternehmen ist ebenfalls sehr bald Geschichte, denn HP steht als neuer Inhaber bereit. 116 Millionen Dollar lässt es sich das Unternehmen kosten, rund 300 Patente und die KI-Plattform CosmOS zu erwerben. Die Angestellten sollen laut Ankündigung zu HP wechseln, Entlassungen sind demnach nicht vorgesehen.

Kommentare

Moranai19.02.25 09:58
Glück für die Angestellten, dass sie übernommen werden. Aber eigentlich hätte den Machern von Anfang an klar sein müssen, das dieses Gerät nicht der Große Wurf ist. Nur ein winziger Bruchteil von den Funktionen, die ein modernes Smartphone leistet konnte auch nur ansatzweise von dem Pin abgedeckt werden. Und wer sich nach den (allesamt negativ) Reviews trotzdem so ein Pin gekauft hat, hat es nicht anders verdient als sein Geld zu verlieren. Zumal für die spärlichen Funktionen der Preis völlig übertrieben war. Und man trotzdem ein Abo abschließen musste, um das Ding überhaupt verwenden zu können
+3
Mutabaruga19.02.25 09:58
Oooch, wenn HP die Firma übernimmt, dann sicherlich auch mit den Pflichten, diesen Dienst zur Verfügung zu stellen oder rückabzuwickeln.
-11
Moranai19.02.25 10:02
Mutabaruga
Oooch, wenn HP die Firma übernimmt, dann sicherlich auch mit den Pflichten, diesen Dienst zur Verfügung zu stellen oder rückabzuwickeln.

Das dies eingestellt wird, wurde doch schon kommuniziert. Macht auch keinen Sinn dieses Müllprodukt weiterzuführen
+4
Mutabaruga19.02.25 10:17
... wie Humane in dieser Woche per Nachricht an Kunden informierte ...

Das meinst Du mit wurde schon kommuniziert?

Wir haben heute Mittwoch, also länger als zwei Tage ist es noch nicht her.
Somit frühestens 17.2.2025

Innerhalb von 11 Tagen nach Information den Dienst einzustellen, finde ich eine Frechheit. Da ist es auch völlig unerheblich, wie gut das Produkt ist.

Was sie dafür eingenommen haben, waren auch keine Blüten.
+2
Metti
Metti19.02.25 10:21
Wenn die in der EU verkauft wurden, greift wohl die gesetzliche Gewährleistung.
+3
pentaxian
pentaxian19.02.25 10:29
Metti
Wenn die in der EU verkauft wurden, greift wohl die gesetzliche Gewährleistung.
Für das Produkt an sich schon, aber für die Dienste, die dahinter stehen? Da bin ich mir nicht so sicher...
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
+3
Schildie
Schildie19.02.25 10:37
Moranai
Aber eigentlich hätte den Machern von Anfang an klar sein müssen, das dieses Gerät nicht der Große Wurf ist.
Vermutlich war der Plan von Anfang an, mit einem möglichst aufsehenerregenden Produkt viel Medienaufmerksamkeit zu generieren und sich dann von einem großen Konzern für viel Geld aufkaufen zu lassen, wenn das Produkt gefloppt ist. Für die Teilhaber:innen der Firma hat sich das ganze Projekt bestimmt gelohnt.
Und wenn auch die Mitarbeiter:innen ihren Job behalten, ist die ganze Sache ja noch gut ausgegangen. Leidtragende sind eigentlich nur diejenigen Leute, die sich so ein Teil tatsächlich zugelegt haben
+6
Robby55519.02.25 11:01
Dinge die die Welt nicht braucht. Wann kapieren die Macher solcher Gerätschaften, dass es einfach nervig ist wenn jeder auf der Straße, im Restaurant, in den Öffis oder auch sonst wo immer viele Menschen sind, anfängt sich laut mit seinem Personal Dingsda zu unterhalten. Es reicht ja schon wenn einige mit ihrem Handy freisprechen oder den ganzen Zug mit ihre Videos beglücken.
+11
Dunnikin
Dunnikin19.02.25 11:45
Ich denke, die Art, solches Zeug zu nutzen, hat sich durchs Handy so dermaßen eingefahren und etabliert, daß sich daran mittelfristig nichts ändern wird.

Warum? Es hat sich bewährt und ist unabhängig vom Körper und anderen Objekten, es ist also eigenständig, es funktioniert als Computerchen sogar offline.

Wir werden also noch länger ein kleines Gerät mit Display zur Hand nehmen und damit interagieren. Vielleicht bald wieder vermehrt zum aufklappen, evtl. ausrollen oder ggf. wie in Expanse in die Luft projiziert, wie auch immer das realisiert wird.

Besonders irgendwelches Zeug, das eben nicht eigenständig ist, stets aufs Netz und eine Cloud des Herstellers angewiesen ist, setzt sich nie durch. Das Risiko ist groß, daß man eher früher oder später mit einem recht teuren Briefbeschwerer dasitzt.

Ich habe auch gelernt, keine Geräte mehr anzuschaffen, die auf eine App angewiesen sind. Zwei solcher Geräte habe ich mangels App-Updates bereits nach relativ kurzer Zeit wieder entsorgen müssen. Elektromüll zu produzieren ist jetzt kein Hobby, dem ich nachzugehen pflege.
+7
Advokat
Advokat19.02.25 11:52
Schildie

das hat sich auch für die Gründer eher nicht gelohnt. Allein die Entwicklung des AI Pins hat ca. 230 Millionen gekostet. Die 116 Millionen reichen nicht einmal dafür aus, den Investoren ihr Geld zurück zu zahlen.
+4
Raziel119.02.25 11:53
Moranai
Glück für die Angestellten, dass sie übernommen werden. Aber eigentlich hätte den Machern von Anfang an klar sein müssen, das dieses Gerät nicht der Große Wurf ist. Nur ein winziger Bruchteil von den Funktionen, die ein modernes Smartphone leistet konnte auch nur ansatzweise von dem Pin abgedeckt werden. Und wer sich nach den (allesamt negativ) Reviews trotzdem so ein Pin gekauft hat, hat es nicht anders verdient als sein Geld zu verlieren. Zumal für die spärlichen Funktionen der Preis völlig übertrieben war. Und man trotzdem ein Abo abschließen musste, um das Ding überhaupt verwenden zu können

Das Konzept war genial und hatte absolut das Zeug zum großen Wurf auf mehreren Ebenen. Es scheiterte einzig alleine an der finalen Umsetzung und auch nach Release hatten sie es nicht geschafft die technischen Macken zu beseitigen und die softwareseitigen Lücken zu schliessen. Somit war das Produkt trotz seines immensen Potentials am Ende nicht gut genug um irgendwie sinnhaft sein zu können.
0
Raziel119.02.25 11:55
Dunnikin
Ich denke, die Art, solches Zeug zu nutzen, hat sich durchs Handy so dermaßen eingefahren und etabliert, daß sich daran mittelfristig nichts ändern wird.

Warum? Es hat sich bewährt und ist unabhängig vom Körper und anderen Objekten, es ist also eigenständig, es funktioniert als Computerchen sogar offline.

Wir werden also noch länger ein kleines Gerät mit Display zur Hand nehmen und damit interagieren. Vielleicht bald wieder vermehrt zum aufklappen, evtl. ausrollen oder ggf. wie in Expanse in die Luft projiziert, wie auch immer das realisiert wird.

Besonders irgendwelches Zeug, das eben nicht eigenständig ist, stets aufs Netz und eine Cloud des Herstellers angewiesen ist, setzt sich nie durch. Das Risiko ist groß, daß man eher früher oder später mit einem recht teuren Briefbeschwerer dasitzt.

Ich habe auch gelernt, keine Geräte mehr anzuschaffen, die auf eine App angewiesen sind. Zwei solcher Geräte habe ich mangels App-Updates bereits nach relativ kurzer Zeit wieder entsorgen müssen. Elektromüll zu produzieren ist jetzt kein Hobby, dem ich nachzugehen pflege.

Unter der Prämisse hätten wir auch keine SmartWatches die um Grunde auch nichts anderes sind. Ein kleines mobiles Geräte das kein vollständiges Smartphone ersetzen kann, aber die mobilere Variante davon darstellt.

Der Pin hatte ein geniales Konzept und hatte in vielen Bereichen Anwendung finden können. Weder der Pin noch eine SamrtWatch etc ersetzen direkt 100% ein Smartphone (ausser in spezifischen Anwendungsgebieten). Aber natürlich schaue ich am Abend am Sofa keine Youtube Videos auf der Watch, oder lese Internet etc. Das hätten sie auch nicht ersetzen können.

Ohne Grund gibt es nicht genug Hersteller die das Konzept aufgreifen wollen
+1
duerre19.02.25 11:58
Denke, es wird in Zukunft echt schwierig eine solche Kombination aus Hardware und Abo an den Kunden zu bringen. Dieses Beispiel wird so schnell nicht vergessen!
Andererseits schätze ich das Gejammer auf Kundenseite wird nicht allzu groß sein, da die meisten AI Pins längst in der Schublade verschwunden sein dürften und die Abos gekündigt wurden.
+3
Dunnikin
Dunnikin19.02.25 12:18
Raziel1
Dunnikin
Ich denke, die Art, solches Zeug zu nutzen, hat sich durchs Handy so dermaßen eingefahren und etabliert, daß sich daran mittelfristig nichts ändern wird.

Warum? Es hat sich bewährt und ist unabhängig vom Körper und anderen Objekten, es ist also eigenständig, es funktioniert als Computerchen sogar offline.

Wir werden also noch länger ein kleines Gerät mit Display zur Hand nehmen und damit interagieren. Vielleicht bald wieder vermehrt zum aufklappen, evtl. ausrollen oder ggf. wie in Expanse in die Luft projiziert, wie auch immer das realisiert wird.

Besonders irgendwelches Zeug, das eben nicht eigenständig ist, stets aufs Netz und eine Cloud des Herstellers angewiesen ist, setzt sich nie durch. Das Risiko ist groß, daß man eher früher oder später mit einem recht teuren Briefbeschwerer dasitzt.

Ich habe auch gelernt, keine Geräte mehr anzuschaffen, die auf eine App angewiesen sind. Zwei solcher Geräte habe ich mangels App-Updates bereits nach relativ kurzer Zeit wieder entsorgen müssen. Elektromüll zu produzieren ist jetzt kein Hobby, dem ich nachzugehen pflege.

Unter der Prämisse hätten wir auch keine SmartWatches die um Grunde auch nichts anderes sind. Ein kleines mobiles Geräte das kein vollständiges Smartphone ersetzen kann, aber die mobilere Variante davon darstellt.

Der Pin hatte ein geniales Konzept und hatte in vielen Bereichen Anwendung finden können. Weder der Pin noch eine SamrtWatch etc ersetzen direkt 100% ein Smartphone (ausser in spezifischen Anwendungsgebieten). Aber natürlich schaue ich am Abend am Sofa keine Youtube Videos auf der Watch, oder lese Internet etc. Das hätten sie auch nicht ersetzen können.

Ohne Grund gibt es nicht genug Hersteller die das Konzept aufgreifen wollen

Eine Smartwatch wird entweder als Sportuhr und/oder als erweitertes Display fürs Handy genutzt und genau dafür von vornherein konzipiert. Und die Dinger sind nicht auf eine Cloud oder generell aufs Netz angewiesen. Die Strecke aufzeichnen und den Puls messen können Smartwatches komplett offline und eigenständig.
+5
Retrax19.02.25 12:48
Schildie
Vermutlich war der Plan von Anfang an, mit einem möglichst aufsehenerregenden Produkt viel Medienaufmerksamkeit zu generieren und sich dann von einem großen Konzern für viel Geld aufkaufen zu lassen, wenn das Produkt gefloppt ist. Für die Teilhaber:innen der Firma hat sich das ganze Projekt bestimmt gelohnt.
klingt plausibel.

Entweder sich für möglichst viel aufkaufen lassen oder wenn das Gerät doch zu einem Markttauglichen Produkt gereift wäre, dann hätte man die Forschung und Entwicklung erstmal fortführen können.

Für die Investoren hat es sich wahrscheinlich rentiert.
+1

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