Gegen Panikmache: Wie falscher Herzalarm auf der Apple Watch vermieden werden soll
Regelmäßig kursieren Berichte, dass die Apple Watch einen Träger dazu aufforderte, dringend einen Arzt aufzusuchen, da Hinweise auf Herzprobleme vorliegen. Apple hat die intelligente Uhr bekanntlich stark in Richtung Fitness- und Gesundheitsgerät gerückt und investiert hohe Summen in medizinische Funktionalität. Die Erkennung drohender gesundheitlicher Probleme zählt dabei zu einem wichtigen Teilaspekt. Ein Artikel der Apple Heart Study zusammen mit Stanford Medicine legt dar, was es bei der Erkennung von Herzrhythmusstörung noch
zu bedenken gilt. Während der Besitzer einer Apple Watch natürlich davon profitieren kann, sobald die Uhr ein Problem meldet, sorgt ein solcher Hinweis auch für große Unruhe. Aus diesem Grund gilt es zu vermeiden, mit falschem Alarm zu schockieren.
Die schwierige EntscheidungApple musste abwägen, welche Strategie verfolgt wird. Sollte man Nutzer lieber einmal zu häufig warnen? Oder besser nur dann eine Meldung anzeigen, wenn gar kein Zweifel mehr besteht? Beide Wege bringen Probleme mit sich. Einerseits könnten die Praxen überflutet werden von Patienten, die eigentlich gesund sind, andererseits würden aber auch zahlreiche Nutzer mit Herzrhythmusstörungen nichts davon erfahren.
Wie "falsch positiv" vermieden werden sollApple wählte einen Zwischenweg, um möglichst selten einen "falsch positiven" Fehler zu produzieren – sprich: um nicht zu oft ein gar nicht bestehendes Problem anzuzeigen. Damit die Apple Watch einen "Afib alert" meldet, muss es mehrere Vorkommnisse gegeben haben. Im Papier legt Apple dar, dass man sich für einen Schwellenwert von fünf auffälligen Ereignissen entschieden habe. Ist diese Grenze überschritten, weist die Apple Watch auf mögliche Herzrhythmusstörungen hin und empfiehlt den Arztbesuch. Gewählt wurde besagter Wert nach intensiver Forschungsarbeit mit einer großen Anzahl an Probanden.
Apple wichtiger Partner der klinischen ForschungIn einer der bislang größten Studien dieser Art (420.000 Teilnehmer) ging es auch darum, die Häufigkeit von Störungen zu erfassen. Apples ResearchKit-Framework macht es Kliniken einfacher denn je, sehr viele Testpersonen zu finden – und damit größer angelegte Studien anzulegen. Erforscht wurde unter anderem die Häufigkeit von Herzrhythmusstörungen sowie deren Zunahme bei älteren Patienten. Eine Erkenntnis: Während nur 0,16 Prozent der unter 40-Jährigen betroffen waren, stieg der Wert auf 3 Prozent bei über 60-Jährigen an. Apple steht unter anderem auch hinter einem weiteren Forschungsprojekt, das die Auswirkungen von Herzrhythmusstörungen unter die Lupe nimmt.