Geheimes Mikrofon in Google-Hardware: Nest Guard mit undokumentierter Mithör-Vorrichtung
Google sieht sich einem potenziellen Datenschutzskandal ausgesetzt. Die Hardware-Komponente „Nest Guard“ des hauseigenen Sicherheits- und Alarmsystems Nest Secure enthält ein integriertes Mikrofon, das Google in den Produktbeschreibungen lange Zeit nicht erwähnte. Bis vor kurzem wussten Nutzer entsprechend nichts davon. Erst als das Unternehmen die mögliche Aktivierung des Mikrofons für den eigenen Sprachassistenten Google Assistant ankündigte, fiel diversen Anwendern zum ersten Mal auf, dass ihr Nest-Gerät über eine Mithör-Vorrichtung verfügt.
Mikrofon ist laut Google standardmäßig deaktiviertIm Zuge des Secure-Updates für Google Assistant ging das Unternehmen via
Twitter auch auf das zuvor geheime Mikrofon innerhalb des Gehäuses des Produkts Nest Guard ein. Google habe das Mikrofon zuvor nicht genutzt. Zudem lasse sich die Mithör-Vorrichtung über die Nest-App (Store:
) jederzeit aktivieren und deaktivieren.
Vor der Erstverwendung gelte das Opt-in-Prinzip: Kunden müssen die Mithör-Funktion in den Einstellungen der Anwendung explizit anwählen, bevor das Feature aktiv ist. Die genaue Prozedur erklärt Google in einer E-Mail, die alle registrierten Anwender des Nest Guard erhalten.
Quelle: Google
Aufregung in Online-Foren und sozialen NetzwerkenUngeachtet der Beschwichtigungen Googles äußerten viele Nutzer via Social Media und Online-Foren ihren Frust darüber, dass eines ihrer Haushalts-Gadgets über ein vom Hersteller lange Zeit undokumentiertes Mikrofon
verfügt. Nicht nur die potenziellen Abhörmöglichkeiten für das Unternehmen selbst werden kritisiert, sondern auch die Gefahren durch Hackerangriffe. Kriminelle, Firmen oder Regierungen könnten sich unter Umständen per Internet Zugang zum Nest Guard Hub verschaffen und Gespräche aufzeichnen.
Google hätte außerdem mehr Rücksicht auf Menschen nehmen müssen, die sich prinzipiell so wenig Smart-Gadgets wie möglich mit eingebautem Mikro anschaffen. Das Abhör-Bauteil hätte zumindest in den Spezifikationen des Geräts erwähnt werden müssen, so der Vorwurf.
Google gesteht Fehler einGoogle hat gegenüber AppleInsider auf die zunehmende Kritik
reagiert: „Das eingebaute Mikro sollte niemals ein Geheimnis sein und hätte in den technischen Spezifikationen erwähnt werden müssen. Das war ein Fehler auf unserer Seite.“ Das Mikrofon sei niemals eingeschaltet gewesen und auch jetzt nur aktiv, wenn Nutzer es explizit wünschen (und über die dazugehörige App-Option freischalten).