Genau wie Mac mini: Microsoft gibt ARM-basierten Entwickler-Mini-PC heraus
Bereits seit Windows 10 liefert Microsoft Windows-Versionen aus, welche nativ auf ARM-Prozessoren funktionieren – doch noch immer behandelt das Unternehmen aus Redmond die ARM-Plattform stiefmütterlich. Auf der "Build 2022", so der Name von Microsofts diesjähriger Entwicklermesse, machte der Konzern aber mehrere Ankündigungen, welche darauf schließen lassen, dass Windows für ARM nicht länger nur ein Schattendasein führen soll.
Apple kündigte den Umstieg auf eigene ARM-Chips im Sommer 2020 an – und lieferte ein "Developer Transition Kit" an Entwickler aus. Hierbei handelte es sich um einen umgebauten Mac mini, welcher aber nicht mit Intel-Prozessor, sondern mit dem aus dem damaligen iPad Pro bekannten A12X-ARM-Chip daherkam. Auf diese Art ermöglichte Apple es Entwicklern, ihre Apps bereits vor Markteinführung der ersten ARM-Macs auf die neue Architektur zu portieren.
Microsoft in Apples FußstapfenMicrosoft kündigte auf der eigenen Entwicklermesse "Project Volterra" an: Hierbei handelt es sich um einen Mini-PC für Entwickler, welcher ohne x86-Prozessor auskommt und stattdessen ebenfalls auf einen ARM-Chip setzt:
Noch ist nicht sonderlich viel zu den Spezifikationen dieses Mini-PCs durchgesickert. Sicher ist nur, dass dieser einen Snapdragon-Chip von Qualcomm einsetzt und sich bislang ausschließlich an Entwickler richtet – normale Endbenutzer können "Project Volterra" nicht im Handel erwerben. Die Ähnlichkeit zum Apple Developer Transition Kit ist deutlich zu erkennen: Zwar ist "Project Volterra" weniger hoch, doch das Design ist unverkennbar an den Mac mini angelehnt.
Eine Reise…weg von x86?Ein Kommentar von Panos Panay, Leiter der Produkt-Abteilung bei Microsoft, lässt aufhorchen: Mit Visual Studio für ARM64, nativer .NET-Unterstützung und Project Volterra habe man die Werkzeuge für Entwickler geschaffen, um diese bei den allerersten Schritten auf dieser Reise zu begleiten, so Panay. Es ist natürlich nicht zu erwarten, dass Microsoft Windows für x86-PCs in absehbarer Zeit beerdigt – doch die Aussage von Panay lässt zumindest erahnen, dass Microsoft in Zukunft mit einer deutlich größeren Rolle von PCs ohne x86 rechnet.