Gerichtsprozess gegen Apple wegen illegaler Preisabsprachen bei E-Books beginnt
Nachdem sich das Justizministerium im Verfahren um illegale Preisabsprachen bei E-Books
mit allen führenden US-Verlagen noch vor Ende der Ermittlungen einigen konnte, bleibt im heute beginnenden Prozess nur noch Apple als Vertriebspartner für die E-Books übrig. Das Justizministerium wirft Apple vor, die unerlaubten Preisabsprachen mit den Verlagen instrumentalisiert zu haben, um 2010 in den E-Book-Markt einzusteigen. Apple hingegen argumentiert, dass Konsumenten vom Markteintritt durch Innovation und Wettbewerb profitiert hätten.
Das Justizministerium stützt sich bei der Klage gegen Apple unter anderem auf E-Mails vom damaligen CEO Steve Jobs sowie Apples Internet-Chef Eddy Cue sowie auf Zeugenaussagen der Verlagschefs. So soll hieraus hervorgehen, dass Apple mit einer Umsatzbeteiligung von 30 Prozent nicht nur die Preise von den Verlagen festlegen ließ, sondern sich zugleich mit einer Klausel auch den niedrigsten Preis sicherte. Die Folge waren Preissteigerungen bei konkurrierenden Angeboten auf das Niveau des iBookstore.
In einem Gespräch mit Medienvertretern bezeichnete Apple CEO Tim Cook die Ermittlungen gegen Apple und den Prozess an sich als bizarr. Seiner Ansicht nach hat Apple nichts Falsches getan, weswegen man hier an der Grundposition festhält und kämpfen wird. Ob Apple damit allerdings Erfolg hat, ist nach Ansicht einiger Beobachter ungewiss. In der Regel führt das Justizministerium nur Gerichtsprozesse, wenn es davon überzeugt ist, diese auch zu gewinnen. Meist können sich alle Parteien aber ohnehin im Vorfeld einigen, wodurch es nur selten tatsächlich zu einem Gerichtsprozess kommt.
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