Gerücht: Apple arbeitet an AR/VR-Brille mit 8K-Auflösung pro Auge
Auf der Worldwide Developers Conference 2017 zeigte Apple, wie sich auf dem Mac mittels eines HTC-VR-Headsets 3D-Inhalte erstellen und betrachten lassen - zur Überraschung vieler, da Apple seit Jahren am Spiele-Markt auf dem Mac wie auch an aufwändigen 3D-Spielen keinerlei Interesse mehr zeigte.
Der Markt für Virtual-Reality-Brillen steckt noch in den Kinderschuhen: Im PC-Markt konkurrieren Oculus Rift (Inhaber ist Facebook) und die HTC Vive um Kunden - beides recht teure Brillen (ab 500 Euro für Oculus Rift, ab 600 Euro für HTC Vive, die zudem beide noch einen sehr leistungsstarken PC voraussetzen). Die bisher meistverkaufte VR-Brille ist die Playstation VR, welche bereits für 300 Euro am Markt zu haben ist und als Hardware nur eine Playstation 4 und die Playstation Camera voraussetzt (ab etwa 250 Euro zusammen).
CNET berichtet, dass Apple an einer eigenen, sehr fortschrittlichen Augmented-Realty/Virtual-Reality-Brille arbeitet. Dabei sollen sich Virtual-Reality-Inhalte und die Realität kombinieren lassen, ähnlich wie derzeitig mit ARKit auf dem iPhone und iPad möglich.
Fast schon unglaubwürdig wirken die Spezifikationen, die CNET angibt: Die Apple-Brille soll pro Auge eine Auflösung von 7680×4320 Pixeln (8K) bieten - derzeit würde keine Grafikkarte, nicht einmal mehrere Grafikkarten zusammengeschaltet, bei einer solchen Auflösung die erforderlichen 90 bis 120 Bilder pro Sekunde auch nur annähernd erreichen. Zum Vergleich: Die Playstation-VR-Brille bringt ein einziges Display für beide Augen mit einer Auflösung von 1920x1080 Pixeln mit.
Dabei soll die Apple-Brille sogar völlig ohne Kabel dank einer Technologie namens "60GHz WiGig" funktionieren - derzeitige VR-Brillen müssen mit einem Kabel mit dem PC oder der Spielekonsole verbunden werden. Die Berechnungen soll eine kleine Box ausführen, in der ein Chip in 5-Nanometer-Fertigungsweise steckt - dieser soll laut CNET ausreichend Leistung mitbringen, um die zwei 8K-Displays zu versorgen – und außerdem das Head-Tracking im Raum ermöglichen, ohne dass zusätzliche Sensorik aufgebaut werden muss. Für den Betrieb der Apple-VR-Lösung ist kein Mac oder iPhone notwendig - es soll sich um eine komplett eigenständige Lösung handeln.
Der Bericht von CNET wirkt besonders in Anbetracht der geplanten Veröffentlichung des Projekts mit dem Codenamen "T288" im Jahr 2020 zweifelhaft - momentan wird ein absoluter High-End-PC vorausgesetzt, um die HTC Vive Pro mit 1400x1600 pro Auge anzusteuern. Nur wenn Apple ein echter Quantensprung bei der Performance von 3D-Chipsätzen gelungen ist, der die Rechengeschwindigkeit vervielfacht, wäre eine solche Lösung überhaupt technisch machbar.