Gerücht: Apple beerdigt Entwicklung der AR-Brille (Aktualisierung: Weitere Infos)
In den vergangenen beiden Jahren gab es unzählige eindeutige Hinweise darauf, dass Apple an einer AR-Brille arbeitet. Nachdem zuvor schon einige Gerüchte kursiert waren, sorgte ein Unfallbericht im Frühjahr 2017 für Aufsehen. Apple schilderte darin, es habe bei der Erprobung eines neuen Produkts Probleme gegeben, denn Mitarbeiter meldeten schmerzende Augen. Aus diesem Grund musste ein Brillenoptiker eingeschaltet werden, um weitere Tests durchzuführen. Die Art der Schilderung deutete an, dass es sich wohl um eine Brille gehandelt haben musste. Außerdem kaufte Apple einen Hersteller von AR-Brillengläsern, schickte Ingenieure auf entsprechende Fachmesse, schaltete recht eindeutige Stellenausschreibungen und meldete auch diverse Patente in den Bereichen Optik an. Mehreren Berichten zufolge plante Apple, die AR-Brille bereits 2020 auf den Markt zu bringen. Ming-Chi Kuo sprach gar von einem Produktionsbeginn Ende 2019.
DigiTimes: Entwicklung der Brille ist eingestelltJetzt heißt es aber von
DigiTimes, Apple habe die Entwicklung der Brille abgebrochen und führe das Projekt nicht weiter fort. DigiTimes hat bei Produkt-Spezifikationen zwar keine übermäßig hohe Trefferquote, bei allgemeinen Entwicklungsplänen lag das Portal aber sehr häufig richtig. Sollten die Angaben stimmen, dann haben Apple entweder unlösbare technische Schwierigkeiten aus der Bahn geworfen – oder Apple konnte auch nach intensiver Forschung nicht die Frage beantworten, welchen konkreten Mehrwert eine AR-Brille im Alltag bringen soll.
Stand Apple vor denselben Problemen wie Google?Mit der Neuauflage der Google Glass hatte jüngst auch Google dokumentiert (siehe
), dass man keinen Einsatzbereich für Normalanwender sieht. Stattdessen ist die Glass Enterprise Edition 2 einzig und allein für die Verwendung in Unternehmen vorgesehen. Möglicherweise kam Apple zum selben Fazit und schätze die Absatzchancen als zu gering ein. In allen bisherigen Diskussionen rund um die Apple-Brille galt genau dies immer als wunder Punkt. Für GPS-Navigation, Darstellung von Schemazeichnungen und Spezifikation oder für Spiele mag eine AR-Brille sinnvoll sein, dies reicht aber kaum aus, um ein solches Produkt erfolgreich etablieren zu können. Gleichzeitig gilt es, modische und medizinische Aspekte zu betrachten, was insgesamt eine schwer lösbare Herausforderung ist.
AktualisierungInzwischen nennt der Bericht, welcher sich zunächst noch hinter einer Paywall befunden hatte, weitere Details. Demnach habe Apple das Team bereits im Mai aufgelöst und die Mitarbeiter auf andere Projekte verteilt. Die Einstellung sei "temporär", es besteht also die Chance, dass Apple zu einem späteren Zeitpunkt erneut Brillen-Ambitionen hegt.