Geschlossene Sicherheitslücken in iOS: Steckt China hinter den infizierten Webseiten?
Die chinesische Regierung soll Sicherheitslücken in iOS ausgenutzt haben, um eine missliebige Minderheit auszuforschen. Neben den dabei ins Visier genommenen muslimischen Uiguren, die in der autonomen Region Xinjiang beheimat sind, könnten auch Nutzer in anderen Ländern von den Attacken betroffen gewesen sein.
Besuch präparierter Webseite reichte ausBis zum Erscheinen von iOS 12.1.4 klafften im iPhone-Betriebssystem fünf Sicherheitslücken, die es Angreifern ermöglichten, unbemerkt auf persönliche Daten des Besitzers zuzugreifen. Der Besuch einer entsprechend präparierten Webseite reichte bereits aus, um Opfer einer Attacke zu werden (MacTechNews
berichtete). Google hatte die mittlerweile geschlossenen Schwachstellen vor wenigen Tagen öffentlich gemacht, allerdings keine Informationen zu den Webseiten herausgegeben, von denen aus Angriffe gefahren wurden.
Attacken auch auf Android und WindowsWie TechCrunch jetzt
berichtet, hat die chinesische Regierung zumindest einige Webseiten aufgesetzt, von denen aus iPhone-Nutzer ausspioniert wurden. Allerdings galten die Attacken offenbar nicht nur den Besitzern eines Smartphones aus Cupertino, auch Android und Windows standen wohl im Visier der staatlichen Hacker. Durch die Sicherheitslücken auf den Geräten konnten die Angreifer an persönliche Daten wie etwa empfangene und gesendete Nachrichten sowie Passwörter gelangen. Auch war es möglich, den Standortverlauf abzugreifen.
Teil länger andauernder Aktionen?Die präparierten Webseiten waren offenbar Teil der seit längerem andauernden Aktionen gegen die muslimischen Uiguren in der autonomen Region Xinjiang. Die chinesische Regierung wirft der Bevölkerungsgruppe separatistische Bestrebungen vor. Die Opfer wurden durch einen Link auf die infizierten Seiten gelockt, welche dann die Spyware auf den Geräten installierten. Da auch Internetnutzer aus anderen Ländern diesen Angriffen zum Opfer fielen, wurde offenbar das FBI hellhörig und bat Google darum, die entsprechenden Seiten aus der Suche zu entfernen. Weder Apple noch das chinesische Konsulat in New York wollten auf Anfrage von TechCrunch zu dem Bericht Stellung beziehen.