Gesichtserkennung statt Touch ID bestätigt?
Seit Monaten wird viel darüber spekuliert, auf welche Art und Weise sich die nächste iPhone-Modellreihe entsperren lässt. Mit dem iPhone 5s des Jahres 2013 hatte Apple erstmals den sehr zuverlässigen Fingerabdruckscanner Touch ID implementiert, der inzwischen in der zweiten Generation vorliegt und Fingerabdrücke im Sekundenbruchteil erfasst. Die Spekulationen zur Zukunft von Touch ID kamen auf, als Schemazeichnungen aus einer frühen Produktentwicklungsphase des iPhone 8 auftauchten - diese dokumentierten, dass Apple mit einem rückseitig angebrachten Sensor experimentierte. Da es schon seit einer ganzen Weile als sicher gilt, dass fast die komplette Front des iPhone 8 aus Display besteht, ist schlicht kein Platz mehr für den alten Home-Button samt Touch ID. Sofern Apple also weiterhin Fingerabdruck-Erkennung verbauen will, muss der Sensor entweder auf die Rückseite, direkt ins Display oder auf die Gehäuseseite.
Gesichtserkennung statt FingerabdruckFür Aufregung sorgte dann aber eine Meldung von Bloomberg, wonach Apple Touch ID komplett abschaffen und durch einen Gesichtsscanner ersetzen will. Wenn sich ein renommierter Dienst wie Bloomberg derart weit aus dem Fenster lernt, handelt es sich um deutlich mehr als nur reine Spekulation. Zwar ließ sich laut Bloomberg nicht bestätigen, dass Apple die Technologie schon für diesen Herbst zur Marktreife bringen kann, allerdings arbeite man in Cupertino unter Hochdruck an Gesichtserkennung.
HomePod-Firmware bestätigt GesichtserkennungJetzt liefert Apple höchstselbst einen Hinweis, wie weit die Pläne gediehen sind. Aus der am Freitag veröffentlichten HomePod-Firmware, wobei es sich weitestgehend um iOS handelt, lassen sich nämlich noch weitere Erkenntnisse ziehen. Der
Analyse von Steve Troughton-Smith zufolge gibt es Code-Passagen im BiometricKit, die sehr eindeutig auf Infrarot-basierende Gesichtserkennung verweisen. Diese kann Gesichter wohl auch dann erkennen, wenn das Gesichts teilweise verdeckt ist oder ein sehr ungünstiger Winkel vorliegt. Der Code- bzw. Produktname lautet übrigens "Pearl ID".
Was so komplex daran istMan darf sehr gespannt sein, wie eine solche Gesichtserkennung konzipiert ist. Die Anforderungen sind enorm - sowohl bei schlechtem Licht als auch mit Mütze oder Sonnenbrille muss die Erkennung funktionieren, selbst wenn das iPhone auf dem Tisch liegt. Außerdem ist detaillierte Tiefenerkennung erforderlich, um das System nicht einfach mit einem Foto überlisten zu können. Zuletzt bleiben auch Sicherheitsaspekte, die Apple zu lösen hat: Wie kann Entsperrung gegen den Willen des Nutzers verhindert werden? Ein denkbarer Ansatz wäre, nur bestimmte Gesichtsausdrücke einzuspeichern. Apple hat in den letzten Jahren mehr als nur einen Spezialisten übernommen (siehe unter anderem
), der auf die Erkennung von Stimmung sowie Gefühlsregungen spezialisiert ist.