Gigantische Auto-Teststrecke in der Wüste: Apple steckt wohl hinter Scheinfirma
Apple betreibt auf sehr vielen unterschiedlichen Feldern Forschung – und wie in der Tech-Branche üblich, resultieren die allermeisten Projekte nicht in einem fertigen Produkt. In einem Feld investiert der Konzern aber sehr viel Geld – nämlich in die Entwicklung eines Automobils. Seit 2015 sickern kontinuierlich Informationen aus gewöhnlich vertrauenswürdigen Quellen bezüglich des "Project Titan" durch, welches auf eine bewegte Vergangenheit im Unternehmen zurückblicken kann: Es soll bereits zu diversen kompletten Neuausrichtungen gekommen sein.
Zielsetzung nicht klarNoch immer ist nicht komplett gesichert, was das eigentliche Ziel des Projektes ist, welches bis jetzt mehrere Milliarden verschlungen haben soll: Anfänglich wollte Apple wohl in Rekordzeit ein komplett eigenes Auto entwickeln – doch nach diversen Schwierigkeiten soll man sich auf bestimmte Komponenten wie Sensorik oder Software konzentriert haben. Ein neuer Bericht legt nahe, dass Apple sich nun wieder auf ein vollständiges Auto unter eigener Marke fokussiert, welches aber zumindest in teilweiser Kooperation mit bestehenden Automobilherstellern gefertigt wird.
Ehemaliges DaimlerChrysler-Areal?Im Jahr 2005 verkaufte DaimlerChrysler ein gigantisches, 5.500 Hektar umfassendes Testgelände in der Wüste von Arizona für 312 Millionen Dollar an eine Firma namens Toll Brothers. Diese Firma wollte eigentlich dort ein Wohnungsbauprojekt durchführen – scheiterte aber und musste schließlich Insolvenz anmelden. Dadurch kam iStar, ein Immobilienfinanzierer, an das Gelände und verkaufte es im Jahr 2021 an eine Firma namens "Route 14", welches bereits seit fünf Jahren das Areal mietete.
Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Vorgang, wenn sich nicht viele Gerüchte um die Firma "Route 14" drehen würden: Allgemein wird angenommen, dass dies eine Tarnfirma von Apple ist, wodurch der Konzern verschleiern will, der eigentliche Nutzer und Eigentümer des Testgeländes zu sein. Die Firma als solche ist, bis auf in der Dokumentation des Kaufs, nie wirtschaftlich in Erscheinung getreten.
Gleiche Autos – und eine Kontaktperson von Apple?CarAndDriver.com hat sich mit der Thematik näher beschäftigt und flog nach Arizona, um sich das Gelände einmal näher anzusehen. Das Areal ist komplett eingezäunt, doch CarAndDriver.com konnte ein Foto eines Lexus RX der vierten Generation machen – mit auffälliger Sensorik auf dem Dach:
Foto: CarAndDriver.com
Apple verwendet bereits genau die gleichen Automodelle mit sehr ähnlicher Sensorik für öffentliche Testfahrten – daher ist dies ein starkes Indiz, dass Apple tatsächlich der Eigentümer ist. Doch es gibt noch einen weiteren Hinweis: Über das Umweltschutzamt von Arizona ermittelte CarAndDriver.com eine Kontaktperson namens "William Lynch" – und die angegebene Nummer führt ins Silicon Valley, genauer gesagt sogar in den reservierten Telefonrufnummernblock von Apple.
Anruf unbeantwortetDas Magazin rief bei der angegebenen Nummer an, landete aber bei einem Anrufbeantworter. CarAndDriver.com recherchierte weiter und kam dahinter, dass "William Lynch" normalerweise wohl unter dem Namen "Ken Lynch" auftritt und bereits seit mehr als zehn Jahren für Apple in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und Gesundheit arbeitet. Unter dem Namen Ken Lynch finden sich viele weitere Dokumente bei der Umweltschutzbehörde – inklusive weiterer Kontaktinformationen direkt bei Apple. Auch diese Nummern führen direkt zu einem Anrufbeantworter, aber die Stimme scheint wohl laut dem Magazin die gleiche zu sein wie die von "William Lynch" der Firma "Route 14". Sollte dies zutreffen, wäre damit wohl hinreichend sicher, dass Apple der Eigentümer des gigantischen Testgeländes ist.
Fahrplan komplett unklarAufgrund der vielen Rückschläge und der unklaren Zielsetzung gibt es aktuell keine stichhaltigen Schätzungen, wann mit einer Ankündigung des Konzerns bezüglich des "Apple Car" zu rechnen ist. Durchaus denkbar ist aber, dass Apple das Projekt zukünftig komplett beerdigt, wenn es keine zufriedenstellenden Resultate erzielt – obwohl man bereits mehrere Milliarden investierte.