Google Bard: Websuche indexierte persönliche Chatbotverläufe und machte sie öffentlich zugänglich
Seit knapp einer Woche stellt Google eine erweiterte Version seines KI-Modells namens Bard zur Verfügung. Seither ist etwa auch hierzulande eine Option integriert, die es erlaubt, durch den Chatbot aufgestellte Behauptungen zu verifizieren. In den USA ist der Google-Dienst jedoch weiterhin um ein Vielfaches weiter in das Ökosystem des Konzerns integriert. Amerikanische Kunden können unter anderem ihre Gmail-, Google-Drive- und Google-Docs-Konten mit dem intelligenten Helfer verknüpfen. Umso erstaunlicher ist der nun bekannt gewordene Bug, mit dessen Hilfe sich teils private Daten über eine einfache Google-Suche abschöpfen lassen.
Copy&Paste statt Teilen-KnopfDas Phänomen lässt sich bisher ausschließlich mit geteilten Inhalten beobachten. Entscheidet sich ein Nutzer, den Teilen-Link zu benutzen und somit Familie, Freunde oder Kollegen an den Ergebnissen seiner Recherche teilhaben zu lassen, werden diese auch zur Indexierung an die Suchmaschine aus Mountain View weitergereicht. Wie dem SEO-Experte Gagan Ghotra als Erstes auffiel, lassen sich diese über einen einfachen Parameter in der Google-Suche sichtbar machen. Mithilfe des „site:https://bard.google.com/share/“-Kriteriums sprudelt die Suchmaschine vor gesammelten Chatverläufen über. Auf seiner
X-Seite machte Ghotra seine Entdeckung publik. Er empfiehlt daher an dieser Stelle, besser keine privaten Inhalte über die Teilen-Funktion zu vervielfältigen. Der Teilen-Button entpuppe sich derzeit als etwas völlig anderes und erlaube der Öffentlichkeit unbefugten Zugriff.
Quelle: Gagan Ghotra auf X
Stellungnahme promptDer Suchmaschinenkonzern
reagierte bereits auf die Veröffentlichung und teilte mit, dass es sich hierbei um ein Verhalten handele, was so nicht angedacht sei. Man arbeite bereits daran, betroffene Resultate aus dem Indexierungsalgorithmus zu entfernen und versichere an dieser Stelle noch einmal, dass es nur Konversationen betreffe, welche mittels Teilen-Funktion von Bard verbreitet wurden. Es ist unklar, wer alles Kenntnis über diese Möglichkeit besaß und inwiefern derartig abgegriffene Daten einen großartigen Schaden anrichten können. In den Nutzungsbedingungen erwähnt die Alphabet-Tochter, dass es sich bei Bard um eine experimentelle Technologie handele. Mit allzu privaten Daten sollte man den Algorithmus demnach ohnehin nicht füttern.