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Google Chrome: Blocker für Marketing-Tracker geplant – Google selbst aber nicht betroffen

Google plant für den haueigenen Browser Chrome ein neues Feature, das sich zunächst wie eine für die Geschäftsinteressen des Suchmaschinen-Riesen im Widerspruch stehende Funktion anhört. Dem Wall Street Journal zufolge wird es Google Chrome-Nutzern in absehbarer Zukunft ermöglichen, Marketing-Tracking zu blocken. Doch es soll eine Ausnahme geben. Googles eigene Tracking-Aktivitäten sollen davon unberührt bleiben. Das Unternehmen würde sich damit praktisch ein Marketing-Tracking-Monopol auf dem hauseigenen Browser schaffen und Konkurrenten gezielt benachteiligen.


Tracking-Blocker in Google Chrome – aber nicht für Google
Der geplante Tracking-Blocker soll eingebettet sein in ein größeres Feature-Set, mit dem sich Anwender besser vor der kommerziellen Verwertung ihrer Browsing-Daten schützen können. Dazu zählen unter anderem umfangreiche Informationen über Cookies von Drittanbietern. Google arbeite an dem Tool schon seit sechs Jahren. Wegen Datenschutz-Skandalen von Facebook und anderen Unternehmen wolle Google den Tracking-Blocker inzwischen schneller auf den Markt bringen, als ursprünglich gedacht, so das Wall Street Journal.

Die implementierten Tracking-Filter richten sich demzufolge nur gegen „profitorientierte Unternehmen“. Cookies, die zum Beispiel ausschließlich für Login-Informationen zuständig sind, bleiben unberührt. Obwohl es sich bei Google selbstredend auch um ein „profitorientiertes Unternehmen“ handelt, sollen die meisten Google-Datenerhebungen nicht von dem Tracking-Filter abgedeckt sein. Damit hätte Google innerhalb von Chrome praktisch das alleinige Recht darauf, Nutzerdaten für Marketingzwecke auszuwerten – sofern der Anwender den Tracking-Blocker aktiviert. Drittanbieter-Firmen blieben außen vor.

Kartellbehörden dürften aufmerksam werden
Falls das Feature tatsächlich wie beschrieben umgesetzt wird, dürften die Kritik daran und etwaige Untersuchungen seitens Kartellbehörden nicht lange auf sich warten lassen. Google Chrome hat bei den Desktop-Browsern einen weltweiten Marktanteil von 70 Prozent, bei Mobilgeräten sind es 56 Prozent.

Kommentare

fabisworld
fabisworld09.05.19 10:43
MTN
[…] Das Unternehmen würde sich damit praktisch ein Marketing-Tracking-Monopol auf dem hauseigenen Browser schaffen und Konkurrenten gezielt benachteiligen. […]

Diese omnipräsente Datenkrake wir mir immer unsympathischer…
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BarbedAndTanged09.05.19 11:03
An Schamlosigkeit ist dieser Zug eigentlich nicht mehr zu überbieten und wird nur durch die Dummheit derer, die Chrome nutzen überholt.
+2
ApfelHandy409.05.19 11:17
Gibt es (abgesehen von der Unterstützung des VP9-Codecs für YouTube in 4K und höher) EINEN vernünftigen Grund, Chrome auf einem Mac einzusetzen?

Selbst o.g. Grund hat sich mMn mit der Veröffentlichung von Microsoft Edge auf Chromium Basis erledigt ... Edge unterstützt VP9 nämlich.
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