Google Drive: Scan der Nutzerdaten nach unerwünschten oder illegalen Inhalten
Im Kampf gegen illegale Inhalte bereitet Google einen anderen Weg vor, als ihn Apple eigentlich verfolgen wollte. Anstatt bereits lokale Scans von Inhalten durchzuführen, die zum Upload auf iCloud vorgesehen sind, soll die Analyse erst in der Cloud erfolgen. Dort allerdings ist dann ein deutlich rigiderer Kurs geplant, denn wie Google in einem Blogpost ausführt, geht es um ganz verschiedene Inhalte. Einerseits greifen die Algorithmen bei offensichtlichen Tatbeständen wie Kinderpornografie und Cybercrime ein, allerdings soll es auch um allen sonstigen Content gehen, der die allgemeinen
Nutzungsbedingungen verletzt. Damit sind, je nachdem wie konsequent dies ausgelegt wird, auch Urheberrechtsverletzungen eingeschlossen. Pornografie und nackte Haut zählt eindeutig zu den Verstößen, außer es handelt sich um "pädagogische, dokumentarische, wissenschaftliche oder künstlerische" Zwecke.
Sharing wird unterbunden – Zugriff eingeschränktWie es in den offiziellen Erläuterungen heißt, erfolgt ein automatischer Scan der gehosteten Daten nach einschlägigen Inhalten. Ergibt besagte Suche Treffer, so erfolgt eine
Sperrung der Dateien für alle anderen Nutzer, mit denen diese geteilt wurden. Der Besitzer erhält außerdem eine Nachricht, in dem es genauere Details zu jenem Schritt gibt. Betroffen sind bestehende als auch neu hochgeladene Files. Sollte Google wiederholt Verstöße feststellen und der Nutzer weiterhin verbotenes Material speichern, kommt es zur Kündigung des Accounts.
Eine Art Upload-Filter für alle Cloud-InhalteÜber das weitere Vorgehen bei eindeutig illegalen Inhalten macht Google hingegen keine Angaben. Im Falle des von Apple wieder kassierten Vorstoßes hätten menschliche Begutachter den Content gesichtet, sofern mehr als 30 eindeutige Vorfälle ausgemacht werden konnten. Warum Google derart rigide eingreift, dient allerdings wohl nicht nur dem Schutz der Nutzer, sondern auch der Abwendung rechtlichen Ungemachs. Wenn Anbieter für die Aktivität der Teilnehmer verantwortlich gemacht werden können, man erinnere sich um die Diskussionen rund um die "Upload-Filter", muss es entsprechenden Inhalten so früh wie möglich an den Kragen gehen.