Google Drive macht in macOS-Systemdateien Copyright-Verstoß aus
Google Drive funktioniert ähnlich wie iCloud Drive: Nutzer können Dateien zwischen verschiedenen Geräten synchronisieren und auf Wunsch auch anderen Anwendern zur Verfügung stellen. Google scannt beim Upload die Dateien nicht nur nach kinderpornografischen Inhalten, sondern auch nach sonstigen Verstößen gegen die eigenen allgemeinen Geschäftsbedingungen. Hierunter fallen unter anderem Verstöße gegen das Urheberrecht.
Bereits im letzten Jahr berichteten einige Entwickler, dass Google kleinere Dateien mit einfachen Zahlen als Copyright-Verstoß wertet. Hierbei handelte es sich um Beschreibungsdateien, welche nur aus Zahlen wie zum Beispiel "0", "1", oder "256" bestanden. Der Google-Algorithmus verwendet Hash-Werte der Dateien, um zu erkennen, ob bereits andere Anwender Dateien mit ähnlichen Inhalten hochgeladen haben – und diese Vergleichszahlen schlugen natürlich bei diesen simplen Dateien an, da andere Entwickler und Anwender in der Vergangenheit solche Dateien über Google Drive synchronisieren.
".DS_Store"-Dateien als UrheberrechtsverletzungApple verwendet auf dem Mac so genannte ".DS_Store"-Dateien (kurz für "Desktop Services Stores"), um Informationen über Dateien in einem Ordner zu speichern und sich die aktuellen Finder-Darstellungsoptionen zu merken (Genauere Informationen zu ".DS_Store" finden Sie in diesem Artikel:
). Diese Dateien legt der Finder oder andere Systemprozesse automatisch an – und der Nutzer kann dies nicht verhindern
Oftmals ist der Inhalt dieser Dateien gleich – und da diese Dateien als unsichtbar markiert sind, sollte Google Drive diese nicht synchronisieren. Doch Google Drive scheint unter bestimmten Voraussetzungen auch diese Dateien automatisch abzugleichen und nach einer gewissen Zeit erhalten die Anwender dann eine E-Mail wegen eines Copyright-Verstoßes, weil andere Nutzer bereits ".DS_Store"-Dateien mit vergleichbarem oder gleichem Inhalt hochgeladen haben.
Momentan nur Abwarten möglichIm Dezember 2021 entfernte Google leider die Möglichkeit, die vermeintlichen Copyright-Verstöße an Google zwecks manueller Begutachtung zu melden. Aktuell besteht für Betroffene nur die Möglichkeit, abzuwarten, bis Google das ärgerliche Problem korrigiert. Aufgrund der Anzahl der Betroffenen, welche sich über soziale Medien
zu Wort melden, dürfte Google bereits informiert sein. Wenn Google zu viele "Copyright-Verstöße" für ein Nutzerkonto registriert, könnte durch ein Automatismus sogar der Sync über das Google-Konto deaktiviert oder der Zugriff auf die Dateien gesperrt werden. Es ist hier allerdings zu erwarten, dass Google das Problem schnell behebt und die Konten wieder freigibt.