Google Gemini: Bildgenerierung vorläufig eingestellt – KI schrieb Geschichte neu
Der ChatGPT-Kontrahent Gemini nimmt momentan Meilensteine im Wochentakt. Als KI-Bildgenerator gestartet, hat die Google-KI den kompletten Funktionsumfang von Googles Bard geerbt. Dazu gesellen sich jetzt immer mehr Funktionen, die durchaus zu beeindrucken wissen. So kann der Chatbot etwa seit Version 1.5 komplette Bücher in Sekundenschnelle
verschlingen und Fragen zum Inhalt kontextbezogen beantworten. Auch Videos kann der Bard-Nachfolger analysieren, was Google in einem Werbeclip anschaulich
präsentiert. Im Angesicht der raschen Entwicklung bleibt so manch eine kritische Überprüfung auf der Strecke.
KI-QuotenbilderDoch rasanter Fortschritt birgt oft auch Schattenseiten. So haben etwa Googles Bemühungen um Diversität dazu geführt, dass das Modell mitunter grenzwertige Ergebnisse ausspuckt. Die dem Modell zugrundeliegenden Trainingsdaten für historische Ereignisse sind beispielsweise überwiegend von Menschen mit heller Hautfarbe geprägt. Fotoaufnahmen anderer Ethnien sind in diesem Zusammenhang unterrepräsentiert. Das versucht man nun nachträglich zu korrigieren – mit durchwachsenem Erfolg: Wie andere Chatbot-Anbieter auch, ist Google bemüht, mehrere generierte Ergebnisse zu präsentieren, wobei sich diese teils drastisch unterscheiden sollen. Zu den Vorgaben gehören unter anderem verschiedene Hauttöne, aber auch die Frauenquote soll hierdurch gewahrt werden.
Geschichtliche Gemini-Ergebnisse getreu dem Motto: „Finde den Fehler“
Quelle: TheVerge Der Schuss ging nach hinten losDie Alphabet-Tochter verweist darauf, dass die historische Darstellung durch die Medien der weißen Bevölkerung das Geschichtsverständnis verzerrt hätte. Die Errungenschaften anderer Gruppen seien nicht genug durch Fotomaterial gewürdigt worden, weswegen man nun die KI scheinbar dahingehend optimiert hat, diesen Schritt nachzuholen. Würde sich diese nämlich lediglich an dem tatsächlichen Bestand an Bildmaterial orientieren, so verstärke man damit die Ungleichheit nur noch weiter. Dieses Vorgehen wurde Google nun offensichtlich zum Verhängnis, weswegen der Dienst des Bildgenerators nun vorläufig
eingestellt ist, nachdem sich findige US-Anwender über die Resultate beschwerten, die unter anderem zu den Prompts „Wehrmachtssoldat“, „amerikanische Gründerväter“ und „Wikinger“ resultierten. Eigentlich, so möchte man meinen, sollten die generierten Bilder ausschließlich weiße Personen beinhalten, doch die Praxis zeigt etwas anderes. Google selbst räumt ein, das Gewicht etwas zu sehr auf Diversität gelegt zu haben und bat bereits um
Entschuldigung.