Google Glass: iPod-Vater Tony Fadell übernimmt
Suchmaschinen-Riese Google nimmt einige weitreichende Änderungen am bisher wenig erfolgreichen Google-Glass-Projekt vor. Die intelligente
Datenbrille wird ab Montag (19.1.) nicht mehr verkauft, dafür soll im Laufe des Jahres ein neues Modell auf den Markt kommen. Gleichzeitig gliedert Google das Glass-Projekt aus dem Forschungsbereich Google X aus und betraut stattdessen den in der Apple-Gemeinde sehr bekannten Tony Fadell mit der Oberaufsicht; Fadell spielte eins eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung des ersten iPods.
Googles neuer inoffizieller Hardware-Chef soll dafür sorgen, dass die neue Variante der Brille in allen Belangen besser und erfolgreicher wird als der Vorgänger. Fadell betonte, dass es keinen Grund gebe, die neue Variante so schnell wie möglich auf den Markt zu werfen. Stattdessen soll dafür gesorgt werden, dass das nächste Google-Glass-Modell zum Verkaufsstart wirklich ausgereift sei. Ein öffentlicher Betatest wie beim Vorgänger gilt als unwahrscheinlich. Die Chefin der Google-Glass-Abteilung, Ivy Ross, ist Fadell direkt unterstellt und kündigte bereits größere Änderungen an.
Die neue Datenbrille biete
mehr Akkulaufzeit, höhere Soundqualität und ein besseres Display; zudem sei der Preis deutlich niedriger als bisher – momentan kostet eine Brille 1.500 US-Dollar. Änderungen wird es auch bei den Gestellen geben; eine Auswahl an unterschiedlichen und dezenteren Varianten soll die Brille nicht mehr ganz so auffällig auf der Straße erscheinen lassen.
Google präsentierte die Datenbrille im Sommer 2012, hatte danach aber immer wieder mit Entwicklungsschwierigkeiten zu kämpfen. Ab 2013 gab es die Brille für einige tausend ausgewählte Entwickler und sonstige Interessierte zu kaufen. Im Sommer 2014 weitete Google den Verkauf auf weitere Personen aus.
Es bleibt abzuwarten, ob Tony Fadell Google Glass auf die Erfolgsspur führen kann. Der Suchmaschinen-Riese erhielt nicht nur wegen anhaltender Probleme mit Hard- und Software bei Google Glass immer wieder Kritik – vor allem Bedenken wegen der unklaren Datenschutz-Situation sorgten für viel Skepsis gegenüber der Datenbrille. In San Francisco kam es sogar zu einer Schlägerei auf einer Straße, weil sich jemand durch einen Google-Glass-tragenden Passanten belästigt und in der Privatsphäre bedroht fühlte.
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