Google glaubt nicht mehr an AR-Brillen – Google Glass eingestellt
Während Apple wohl innerhalb der kommenden Monate einen neuen Markt betritt und ein AR-/VR-Headset vorstellt, zieht sich ein anderer Anbieter komplett zurück – der allerdings auch ein denkbar anderes Konzept verfolgte. Google hatte ebenfalls eine Datenbrille im Sortiment, wenngleich die Beschreibung missverständlich ist: Nicht die Brille an sich, sondern lediglich der Aufsatz dafür stammte von Google. "Google Glass" war jedoch nie frei verfügbar, 2014 ließen sich in den USA lediglich Testversionen bestellen. Schon 2015 stellte Google den Verkauf für Privatpersonen ein, da gemäß offizieller Aussagen die Erwartungen nicht erfüllt wurden.
Aus dem Consumer-Gerät wurde eine Business-Lösung...Um die Produktkategorie nicht komplett zu beerdigen, wagte Google noch einen weiteren Versuch und brachte die zweite Generation als "Glass Enterprise Edition 2" heraus. Die Zielgruppe suchte man nun eindeutig im Unternehmensbereich, um beispielsweise Schemazeichnungen oder Bauanleitungen einzublenden, per Sprachassistent Fotos oder Videos aufzurufen, Terminplaner einzusehen oder sich in Konferenzen einzuklinken. Gleichzeitig sank der Preis von 1599 Dollar auf 999 Dollar – denn die hohen Kosten galten neben geringer Funktionalität als eines der Probleme, weswegen bei den Kunden nie so recht Interesse aufkam.
...die sich aber ebenfalls nicht durchsetzteNun gab Google jedoch
bekannt, auch die Enterprise Edition 2 aus dem Sortiment zu nehmen und ab sofort nicht mehr zu verkaufen. Die abgesetzten Stückzahlen bleiben unbekannt, auf sehr hohem Niveau dürften diese allerdings kaum gelegen haben. Zählt man zum erlesenen Kreis derer, die eine solche Google-Brille verwendeten, bleibt nicht mehr viel Zeit bis zur Einstellung des Produktsupports. Den offiziellen Angaben zufolge endet dieser nämlich am 15. September, also genau sechs Monate nach der Abkündigung. Treten anschließend Defekte auf, gibt es keine Unterstützung durch Google mehr, man wäre komplett auf Drittanbieter angewiesen. Bislang veröffentlichte Software-Updates sollen bis April 2024 zur Verfügung stehen, neue kommen aber nicht mehr hinzu.