Google-Konkurrenz: Sollte Apple eine eigene Suchmaschine betreiben?
Vor einigen Jahren schien es eindeutige Hinweise darauf zu geben, dass Apple an einer eigenen Suchmaschine arbeitet und ein Gegenangebot zur Google-Suche schaffen wollte. So tauchte in Web-Statistiken immer häufiger ein "Apple Bot" auf, der die Seiten crawlte. Allerdings lüftete Apple das Geheimnis und erklärte, dies diene einem ganz anderen Zweck. Besagter Crawler trage Informationen für Siri zusammen und lasse die Ergebnisse auch in die Spotlight-Suche einfließen. Unverändert setzte Apple seitdem die Zusammenarbeit mit Google fort und präsentiert die Suchmaschine als Standardoption in Safari – was Google übrigens mit viel Geld erkauft. Im vergangenen Jahr sollen deswegen rund 12 Milliarden Dollar von Google an Apple geflossen sein.
Analyst: Warum keine Suchmaschine kaufen?Dennoch rissen Spekulationen nicht ab, ob Apple irgendwann doch einen eigenen Suchdienst präsentieren könnte. Ein Analyst von Bernstein griff die Thematik nun
noch einmal auf und warf die Idee in den Raum, Apple solle doch einfach eine bestehende Suchmaschine kaufen. Ein geeigneter Kandidat dafür sei DuckDuckGo, denn der Anbieter setzt auf Datenschutz und will damit punkten, Nutzer nicht umfassend zu tracken. Den Marktwert von DuckDuckGo schätzt Sacconaghi auf rund eine Milliarde Dollar ein. Diese Investition würde es Apple erlauben, unabhängiger von Google und Microsoft Bing zu operieren.
Bessere Verhandlungsposition?Da die Einbindung der Google-Suche allerdings einen beträchtlichen Teil der Umsätze von Apples Dienste-Sparte ausmacht, sei nicht davon auszugehen, dass Apple in absehbarer Zeit auf Google verzichten wird. Eine Apple-eigene Suchmaschine ließe sich nicht so einfach monetarisieren, weswegen die Umsatzeinbußen immens wären. Gleichzeitig stünde Apple in Verhandlungen mit Google aber besser da, denn auch für Google würde das Ende der bisherigen Vereinbarungen große Probleme bedeuten – immerhin ist Apple für mehr als fünf Prozent des Jahresumsatzes verantwortlich.
Keine konkreten GerüchteTrotz der durchaus interessanten Gedanken erscheint es momentan eher unwahrscheinlich, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre eine Apple-Suchmaschine zu sehen. Zwar könnte sich Apple besseren Datenschutz auf die Fahnen schreiben, ansonsten wären die Vorteile aber gering – zumal die Google-Suche weiterhin als verlässlichstes und leistungsfähigstes Angebot gilt. Außerdem kursierten keinerlei Gerüchte, wonach Apple tatsächlich an einem solchen Schritt interessiert sei. Stattdessen dürfte Apple eher die Strategie fahren, bei Siri und Spotlight verstärkt auf verschiedene Quellen zu setzen, wohingegen die Standardsuche weiterhin bei Google landet.