Im Februar 2005 ging ein Dienst online, der
heute nahezu nicht mehr wegzudenken ist. Google Maps startete zunächst mit der Anzeige von Karten, wenige Monate später von Satellitenbildern - 2005 eine sensationelle Neuerung, denn nun konnte man das eigene Haus erstmals auch von oben betrachten, ohne bei einem kommerziellen Dienst Luftaufnahmen kaufen zu müssen. Außerdem waren Ausflüge in die ganze Welt möglich, vom heimischen Computer aus. Sehr schnell mauserte sich Google Maps bei den meisten Nutzern zur Anlaufstelle Nummer 1, um schnell eine Wegbeschreibung zu erhalten, Distanzen nachzuschlagen oder sich ferne Orte anzusehen.
Ferne Orte per Mausklick zu bereisen wurde zwei Jahre später erst recht komfortabel: Google hatte mit dem spektakulären Projekt begonnen, per Kamera-Auto die gesamte Welt zu fotografieren und Panoramaaufnahmen anzufertigen. Erstmals verfügbar war StreetView im Mai 2007, schon 2010 gab es die Aufnahmen von allen Kontinenten. Zwar klaffen auch heute noch einige weiße Flecken auf der StreetView-Karte, kontinuierlich kommen aber weitere Länder hinzu.
Hierzulande sorgte StreetView hingegen für einen Aufschrei, weswegen Google in Deutschland keine Kamerafahrten mehr durchführte. Viele Nutzer sahen es mit großer Sorge, Bilder ihres Grundstücks im Internet vorzufinden und ein Proteststurm wurde laut. Google bot daher die Möglichkeit an, Gebäude "pixeln" zu lassen, was zu vielen unschönen, grauen Flächen im StreetView-Straßenbild Deutschlands führte. Die Aufregung hierzulande wiederholte sich in nahezu keinem anderen Land, sodass die Abdeckung weltweit wächst, bei uns jedoch weiterhin Bilder des Jahres 2008 vorliegen - dies auch nur in einigen größeren Städten.
War Google Maps jahrelang die standardmäßige Karten-App unter iOS, so
hielt mit iOS 6 Apples eigene Lösung Einzug - sehr zum Spott der Netzgemeinde, denn Apples Versuch wurde angesichts miserabler Qualität zu einem Debakel. Apple verbesserte die Apple Maps seit 2012 zwar erheblich, tut sich aber dennoch schwer damit, Googles jahrelangen Vorsprung aufzuholen. Außerdem gibt es keine Web-Version, sodass entweder ein iOS-Gerät oder ein Mac unter Mavericks und neuer notwendig ist, um statt Google-Karten die Apple-Karten zu verwenden.
StreetView ganz groß - in der Google-Zentrale
Im Dezember 2012 stellte Google eine
eigene Version der Google Maps für iOS zur Verfügung, nachdem die App zuvor von Apple entwickelt wurde. Manch ein Nutzer trauerte aber der Apple-geführten Version nach, Googles Umsetzung war in den ersten Monaten ebenfalls mit zahlreichen Ecken und Kanten versehen. 2013 übernahm Google den Verkehrs-/Staudienst Waze, um aktuelle Verkehrsmeldungen in den Google-Karten einzublenden. Sehr viel schneller als über den normalen Verkehrsfunk lässt sich damit nachsehen, wo es momentan zu Behinderungen kommt.
Man darf gespannt sein, wie sich Google Maps weiterentwickelt und wie der Kartendienst in weiteren 10 Jahren aussieht. Der Dienst gehört in jedem Fall zu einer der prägendsten Kapitel der Internet-Geschichte und hat verdientermaßen den heutigen Stellenwert erarbeitet. Ebenfalls sehr interessant wird, wie sich Apples konkurrierende Lösung entwickelt und ob Apple es schafft, Google Maps vom Beliebtheits-Thron zu stoßen - zumal es immer wieder Gerüchte gibt, Apple wolle irgendwann eine eigene Web-Umsetzung anbieten.
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