Google Podcasts werden zum 2. April eingestellt (nur in den USA?)
Bereits im September hat Google angekündigt, dass der hauseigene Podcasts-Dienst keine Zukunft hat. Für 2024
kündigte die Firma an, den Dienst auslaufen zu lassen. YouTube Music soll die neue Heimat für Audioinhalte jeder Form werden. In den Vereinigten Staaten stand seit Jahresbeginn auch ein Termin fest: Zum 2. April wird es nicht mehr möglich sein, Podcasts über die App oder die Browser-Ansicht abzuspielen. Bis Juni müssen Anwender ihre Abonnements zu YouTube Music oder eine andere App übertragen, danach werden die Server komplett abgeschaltet.
Für internationale Nutzer gestaltet sich die Situation verwirrend, denn Nutzer bekommen keine Warnung wegen eines bevorstehenden Endes angezeigt, obendrein gibt es keine Export-Option. In der
Ankündigung des Migrationswerkzeugs weist der YouTube-Support darauf hin, dass dieses zunächst nur US-amerikanischen Konten angeboten wird – alle anderen Regionen werden um Geduld gebeten. Drei Monate später gibt es keine Aktualisierung, und ein Export-Werkzeug fehlt weiterhin, sowohl in der iOS-App als auch in der Browser-Ansicht. Nachfragen aus allen Teilen der Welt bleiben unbeantwortet. Aktuell können deutsche Nutzer der iPhone-App weiterhin Podcasts abonnieren und wiedergeben. Wie das am Ostersonntag aussehen wird, ist unklar.
Geringer MarktanteilAuch wenn das leise Ende nebst fehlendes Migrationsoption für Nutzer von Google Podcasts schmerzlich sein mag – viele wird es nicht betreffen: Vor einem Jahr hatte der Dienst des IT-Konzerns lediglich einen Marktanteil von 2,5 Prozent, wie eine
Erhebung ergab. Demnach teilte sich vor einem Jahr der Markt zwischen Apple (38,7 Prozent) und Spotify (28 Prozent) auf. Alle anderen Hörformen und Apps erreichen maximal einstellige Prozentwerte. Das war höchstwahrscheinlich ein Anlass für Google, diesen Dienst der Medienmarke YouTube anzuvertrauen. So reiht sich Google Podcasts ein in die mittlerweile illustre Sammlung eingestellter Dienste des Alphabet-Konzerns – neben dem
RSS-Dienst Reader, dem Social Network
Google+ und der Kollaborationsplattform
Wave.
Apple erweitert Podcasts-AppBeim flexiblen Konsum episodisch erscheinender Audioinhalte scheint Apple ausnahmsweise ein goldenes Händchen zu haben (sonstige Social-Media-Experimente waren zum Scheitern verurteilt). In den letzten Jahren hat der Konzern wenige, aber bedeutende Innovationen in sein marktführendes Podcastverzeichnis eingebracht: Mit
Podcasts+ können Veröffentlichende ein kostenplichtiges Abo mit Bonusinhalten anbieten. Seit iOS 17.4 zeigt die Podcasts-App auf dem iPhone zudem automatisch generierte
Transkriptionen an.
Auf dem iPhone zeigt Apples Podcasts-App Transkriptionen an, über diese können Anwender mitlesen und zu einer speziellen Passage springen.