Google legt ein weiteres Produkt zu den Akten: Rückzug aus dem Tablet-Markt
Google ist bekannt dafür, sehr viele Projekte zu starten und auf den Markt zu bringen, scheut sich aber auch nicht, diese dann rasch wieder zu beerdigen. Schon Anfang des Jahres gab es deutliche Hinweise, dass Google kein großes Interesse mehr am Tablet-Sektor zeigt. Die Entwicklungsteams wurden stark ausgedünnt, was normalerweise nicht für die Arbeit an einer neuen Hardware-Generation steht. Erst im Herbst 2018 hatte Google das "Google Slate" anlässlich eines Events auf den Markt gebracht – um dann umgehend zahlreiche Team-Mitglieder in andere Bereiche des Unternehmens zu transferieren. Inzwischen hat sich Google zur Angelegenheit geäußert und bestätigt, dass die Vermutungen korrekt waren: Tatsächlich legt das Unternehmen die Tablet-Ambitionen zu den Akten.
Mitarbeiter sind jetzt in anderen TeamsZunächst hatte Google die geänderten Produktpläne bei einer internen Veranstaltung dargelegt, diese anschließend aber auch offiziell bestätigt. Zwar wurden noch nicht alle Mitarbeiter aus der Tablet-Abteilung abgezogen, der Prozess sei aber in vollem Gange. Viele Ingenieure sollten stattdessen in der Notebook-Division landen – was Vermutungen widerspricht, Google wolle sich auch aus diesem Markt verabschieden. Wer ein Google Slate erworben hat, muss sich keine Sorgen um Produktunterstützung machen. Google zufolge gebe es bis Mitte 2024 noch Updates und Support. Auch Chrome OS entwickle man weiter und plane nicht, die Entwicklungsarbeit zu reduzieren.
Gründe unbekanntWarum Google sich nicht mehr für den Tabletmarkt interessiert ist nicht bekannt. Möglicherweise sieht das Unternehmen aber keine Chancen, Apple und Samsung nennenswerte Marktanteile abzujagen. Spitzenreiter im Tabletsegment bleibt das iPad, was es für Google wohl zusätzlich schwierig macht: Ein großer Teil des Marktes müsste nicht nur den Hersteller, sondern das gesamte Betriebssystem wechseln, stünde ein Umstieg auf Google-Tablets an. Dies gestaltet sich im Smartphone-Sektor anders, denn hier dominiert Android und Google kann einfacher eigene Android-Smartphones positionieren.