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Google will Behörden weltweit Cloud-Daten zur Verfügung stellen

Googles Chefanwalt Kent Walker hat eine bemerkenswerte Iniative im republikanischen Think-Tank Heritage Foundation angeregt. Ziel ist es, unabhängig vom Speicherort auf der Welt, Ermittlungsbehörden alle angefragten Cloud-Daten - entsprechend geltender Auflagen und Voraussetzungen - zur Verfügung zu stellen. Die geografischen Cloud-Inseln sind für Google ein rechtliches Problem, weil das Unternehmen entweder gegen Gesetze des Server-Standorts oder der Ermittler verstößt, wenn es Daten herausgibt oder nicht.


Um flexibler Cloud-Server auf der Welt verteilen und Kosten sparen zu können, sollen sich Ermittlungsbehörden daher direkt an Google wenden. Der bürokratische Weg über Außenministerien würde wegfallen und Ermittlungen beschleunigen. Zudem würde Google nicht mehr in Gesetzesfallen tappen, weil Länder darauf verzichten könnten, bestimmte Daten nur im eigenen Land zu speichern.

Google glaubt sogar, dass es dem Datenschutz förderlich wäre, weil die Herkunft aller Daten durch weltweite Standorte verschleiert würden. Zusätzlichen Schutz vor unerlaubten Zugriff sollen außerdem nicht näher spezifizierte Regelungen zur Wahrung der Menschenrechte und des Datenschutzes bieten, die dann zwischen teilnehmenden Staaten ausgehandelt werden.

Dem Suchgiganten schwebt also offenbar eine Art Freihandelsabkommen für Cloud-Daten vor, um sich aus der Falle unauflösbarer Gesetzeskonflikte und kleinteiliger Server-Standorte zu befreien, die unter Umständen zu höheren Kosten führen. Zudem glaubt man, durch die Angleichung des Datenschutzes zwischen teilnehmenden Ländern die Situation weltweit verbessern zu können.

Unklar bleibt bei dem Bericht zur Initiative, welche Gesetzgebung bei Behördenanfragen letztendlich gelten soll. Zur Auswahl stehen die Gesetzgebung des Server-Standorts, des Google-Nutzers oder des Server-Betreibers. Möglicherweise wird daher eine Sonderregelung angestrebt, die in allen Ländern gleichermaßen gelten soll.

Kommentare

pünktchen
pünktchen26.06.17 13:22
Ja klar, Google schreibt sich einfach sein eigenes Recht.
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iJocko
iJocko26.06.17 13:32
ja sicher doch ... ich könnte gar nicht so viel fressen wie ich ko...zen möchte
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rene204
rene20426.06.17 13:54
Einfach keine Google-Cloud oder Maildienste mehr verwenden..
z.B. Startpage.com ist eine gute Alternative, anonymisiert und in Europa ansässig.
Startmail.com ist die Mail-Alternative dazu.
und mittels Erweiterung ist Startpage.com sogar als Suchmaschine in Safari einzubinden.
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
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Mostindianer26.06.17 14:38
Eigentlich "ohne Worte", dennoch...
Bericht
Die geografischen Cloud-Inseln sind für Google ein rechtliches Problem, weil das Unternehmen entweder gegen Gesetze des Server-Standorts oder der Ermittler verstößt, wenn es Daten herausgibt oder nicht.

sind nicht die Gesetze des jeweiligen Server-Standorts resp. des Landes höher zu werten, als die der fremdländischen Ermittler?
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iMäck
iMäck26.06.17 15:39
Mostindianer
Eigentlich "ohne Worte", dennoch...
Bericht
Die geografischen Cloud-Inseln sind für Google ein rechtliches Problem, weil das Unternehmen entweder gegen Gesetze des Server-Standorts oder der Ermittler verstößt, wenn es Daten herausgibt oder nicht.

sind nicht die Gesetze des jeweiligen Server-Standorts resp. des Landes höher zu werten, als die der fremdländischen Ermittler?

Nicht wenn der Ermittler US-Amerikaner ist 😎
Keine Sorge vor allem Deutschland (& EU) wird alles mitmachen😈
Wie mit den Fluggastdaten & Daten von Überweisungen ✌🏼
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MikeMuc26.06.17 21:10
Also ich denke das im Zweifelsfalle die Staatsangehörigkeit des Nutzers zählen sollte. Damit darf sich der jeweilige Heimatstaat "bedienen". Wenn jemand eine doppelte oder mehrfache Staatsangehörigkeit hat dann wird es aber auch schon wieder etwas schwieriger :--)
Alle anderen Staaten müßten dann aber doch wieder den offiziellen "Amtsweg" gehen, sonst wäre das ja reine Selbstbedienung die die will ja nun auch keiner (Staaten schon, Nutzer eher nicht). Aber damit wären wir eigentlich schon wieder beim Status Quo.
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palmosa
palmosa27.06.17 05:30
Schon geschickt von Google, sich anzubieten, um so die eigene Macht ins Spiel zu bringen.

Wenn die medienwirksam inszenierten Geplänkel zwischen Regierungsapparaten und Daten-Großkonzernen erst einmal ausbleiben, dann wird auf die Bürger noch einiges zukommen.

Das zeigt einmal mehr, dass man nie wissen kann, was mit Daten geschehen wird, sobald diese erst einmal beim "Sammler" abgeliefert worden sind.

Der Streisand-Effekt war ja auch so eine Episode, die das auf eher humoristische Weise veranschaulicht hat.
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