Google will ebenfalls VR-Headset entwickeln – aber mit anderem Ansatz als Apple
In den letzten Monaten überschlugen sich die Gerüchte bezüglich Apples Einstieg in den Virtual-Reality-/Augmented-Reality-Markt: Viele Quellen gingen bereits von einer Vorstellung im Sommer 2022 anlässlich der Worldwide Developers Conference aus – doch Bloomberg berichtete vor einigen Tagen, dass Apple zuerst diverse technische Hürden überwinden muss, bevor mit einer Präsentation zu rechnen ist. Facebook (bzw. nun Meta) ist bereits länger im Virtual-Reality-Markt aktiv – denn der Konzern kaufte im Jahr 2014 den bekannten Headset-Hersteller Oculus.
Google Glass für Endanwender geflopptIm Jahr 2013 stellte Google das "Project Glass" vor – eine Brille, welche Informationen in das Sichtfeld des Trägers einblenden kann. Im März 2013 hatten etwa 8.000 Kunden die Möglichkeit, eine frühe Version des "Google Glass" für 1.500 Dollar zu erwerben – Google nannte das die "Explorer Edition". Doch offenbar verliefen diese frühen Tests mit Google Glass nicht zufriedenstellend – denn auf den freien Markt kam die Brille nie. Stattdessen begann Google im Februar 2015 mit einer Neuausrichtung – und kam hier wohl zu dem Schluss, dass eine Fokussierung auf Firmenkunden sinnvoller ist. So stattete Google beispielsweise Konzerne wie Boeing mit der "Google Glass Enterprise Edition" aus. Um eine Heimanwender-Version ist es aber schon seit vielen Jahren sehr still geworden.
Google beginnt mit Entwicklung eines HeadsetsNun hat Google aber offenbar erneut Interesse am VR-/AR-Markt, denn
The Verge berichtet, dass der Konzern aktuell mit rund 300 Angestellten "Project Iris" entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein traditionelles Headset, welches vom Design her an eine Ski-Brille erinnern soll. Noch befindet sich die Entwicklung allerdings sehr am Anfang, denn bei den aktuellen Geräten soll es sich noch um frühe Prototypen handeln. Grob peilt Google ein Erscheinungsdatum im Jahr 2024 an.
Eigener Google-Chip, kein Handy benötigtGoogle will laut The Verge bei "Project Iris" auch auf eigene, ARM-basierende Chips setzen – ganz nach Apples Vorbild. Genau wie beim kommenden Apple-Headset soll die Google-Brille kein Smartphone benötigen, um Inhalte darzustellen. Doch im Unterschied zum Apple-Headset sollen die Inhalte nicht auf dem Gerät selbst berechnet werden, sondern in Googles Rechenzentren.
Streaming statt Berechnungen auf dem GerätLaut diversen Gerüchtequellen soll Apples Headset mittels starker Prozessoren, welche auf Apples M-Chips basieren, die 3D-Bilder auf dem Gerät selbst errechnen – dies allerdings benötigt viel Strom und Rechenleistung. Google will hier einen anderen Weg gehen: Statt die 3D-Bilder auf dem Gerät selbst zu berechnen, will Google das Rendering in den eigenen Rechenzentren ausführen. Dies hat den Vorteil, dass Google ein deutlich leichteres Headset bauen kann, da weniger Rechenleistung auf dem Gerät selbst zur Verfügung stehen muss. Doch mit einer solchen Methodik gibt es auch eine Reihe von Problemen zu lösen: Beispielsweise dürfte die Verzögerung, welche auf dem Übertragungsweg zwischen Rechenzentrum und dem Headset entsteht, nur schwer auszugleichen sein.