Google will sich mit neuem Scanner gegen Malware im Android Market zur Wehr setzen
In den letzten Monaten zeichnete sich immer deutlicher ab, dass
Malware im Marketplace für Android-Software zu einem großen Problem geworden ist. Laut Juniper Global Threat Center war zwischen Juni und November ein Anstieg um 470 Prozent zu beobachten; den Prognosen zufolge steigt die Bedrohung durch schädliche Software auch weiterhin sprunghaft an. Vor allem Spyware sei stark vertreten und mache 55 Prozent der gefundenen Malware aus. Google entschied sich im Market für einen ganz anderen Ansatz als Apple. Apple wählte den Weg rigoroser Abschottung der Plattform und setzt auf einen recht strengen Review-Prozess - schädliche Software ist damit natürlich ebenfalls denkbar und auch Sicherheitslücken in iOS können ausgenutzt werden, insgesamt hat Apple damit aber das Malware-Problem erheblich besser unter Kontrolle. Auf der anderen Seite übt Apple damit auch sehr deutlich Kontrolle über Art und Inhalt der via App Store verkauften Apps aus - Ein Vorgehen, das schon häufig für Kritik sorgte.
Google hingegen verzichtet auf Eingriffe wie diese und macht es Entwicklern sehr einfach, Software über den Market zu vertreiben. Was auf der einen Seite große Freiheit bei Art, Aufmachung und Inhalt der Software ermöglicht, öffnet allerdings auch Schadsoftware Tür und Tor. Aus diesem Grund hat sich Google jetzt dazu entschlossen einen Malware-Scanner für den Marketplace zu implementieren. Dieser scannt die Plattform automatisch nach möglicherweise gefährlicher Software und überprüft auch neu eingereichte Titel. Googles "Vice President of Engineering" Hiroshi Lockheimer weist darauf hin, weiterhin auf einen Review-Prozess verzichten zu wollen, der Scanner sei explizit kein Schritt in diese Richtung. Einen Punkt sieht Google übrigens ganz anders als das erwähnte Sicherheitsunternehmen: Die Bedrohung durch Malware steige nicht, sondern nehme sogar deutlich ab. Dabei ist der Vorwurf herauszuhören, dass es im Interesse der Hersteller von Sicherheitslösungen liege, die Gefahr zu dramatisieren.
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