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Google zunehmend in Bedrängnis: Suchmaschine wird uninteressanter

Bis Ende 2022 sah es für Google so aus, als könne man sich noch sehr lang darauf verlassen, dass die Suchmaschine samt bezahlter Suchergebnisse für konstante Milliardengewinne sorgt. Die Ernüchterung setzte jedoch sehr plötzlich ein, denn mit der Veröffentlichung von ChatGPT musste man auf einen Schlag erkennen, wie von völlig unerwarteter Seite nun Gefahr drohte. Während Google auf konventionelle Verfahren zur Beantwortung setzte – und eher nebenbei an KI-Technologien forschte – stand mit ChatGPT nun ein System zur Verfügung, welches sehr viel eleganter Antworten lieferte. Angeblich brach intern regelrechte Panik aus und in Windeseile musste es fortan darum gehen, ebenfalls ein KI-basiertes Produkt zu zimmern.


Nicht nur KI, auch der Suchmarkt selbst wandelt sich
Die Sorge bezüglich schwindender Nachfrage war durchaus nicht unbegründet. Wie das Wall Street Journal in einem Bericht ausführt, sank Googles Marktanteil in der Disziplin "Werbeeinnahmen durch Suchergebnisse" erstmals unter 50 Prozent. Das ist gleich mehreren Aspekten geschuldet – und der Trend hatte schon längst vor ChatGPT begonnen. Seit 2018 nahm Googles prozentualer Anteil am Kuchen ab, denn es tummelten sich mit Amazon und Apple (Search Ads im App Store) weitere Konkurrenten. In absoluten Summen konnte sich Google zumindest auf solides Abschneiden verlassen – doch genau an dieser Stelle wird es zunehmend ungemütlicher.

Google-Suche verliert an Relevanz
Immer mehr Nutzer gehen dazu über, ihre Fragen nicht mehr nur in Google einzutippen, sondern an anderen Stellen zu suchen. Amazon und Apple sind dabei direkte Konkurrenz. Wenn Anwender dort nach Produkten und Apps stöbern, bleibt der Werbeumsatz auch auf der jeweiligen Plattform. Kommen zusätzlich Werkzeuge wie ChatGPT zum Einsatz, geht für Google noch mehr vom traditionellen Markt verloren. Damit sind zwei für Google wenig erfreuliche Entwicklungen entstanden – einerseits ganz neue Wettbewerber außerhalb der klassischen Suchmaschine, andererseits der Trend zur Produktrecherche abseits von Google. Beides könnte, Marktforschern zufolge, langfristig zu einem immer schwereren Problem für das Unternehmen werden.

Kommentare

evanbetter
evanbetter03.12.24 13:05
Das sind doch mal gute Nachrichten – der Konzern geht mir schon lange aufs Brötchen. Ich hoffe, man sagt bald nicht mehr "googeln", wenn man die Suche im Web meint.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+15
LoCal
LoCal03.12.24 13:27
Das ist aber auch ein selbstgezüchtetes Problem von google. Über Jahrzehnte haben sie SEOs den Bauch gepinselt und einen Geschäftszweig geschaffen, der die Suchergebnisse zerstörte. Googles Suchergebnisse sind heute leider so unbrauchbar, dass man gar nicht erst die Suche öffnet.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+15
lautsprecher03.12.24 13:35
das kann ich für mich nur bestätigen. Ich nutze die Google-Suche vergleichsweise selten. Stattdessen bekomme ich sehr gute Ergebnisse mit perplexity.ai und nutze den Service sehr oft
+3
sudoRinger
sudoRinger03.12.24 13:49
Ki ist nicht nur Bedrohung, sondern Google nutzt KI zunehmend selbst, um die eigenen Geschäftsinteressen zu fördern. Der Konzern scheint mehr daran interessiert zu sein, Werbeeinnahmen zu steigern, als tatsächlich qualitativ hochwertige Suchergebnisse zu liefern.

Mit der Ernennung von Personen des KI-Suchteams und der Werbung als Chefs der Google-Suche und -Rankings, zeigt Google seine Absichten. Die Strategie zielt darauf ab, KI so zu nutzen, dass Meta-Inhalte generiert/paraphrasiert werden und Nutzer so länger auf Google-Seiten verbleiben - primär zum Zweck des Werbeverkaufs.

Google verschlechtert damit die Qualität der Suche und nutzt KI nicht, um echte Probleme zu lösen, sondern um Wachstumssignale an Investoren zu senden: maximale Werbeeinnahmen.

Ich empfehle hierfür folgenden Artikel . Etwas lang, aber ihr schafft das schon
+7
Bitsurfer03.12.24 14:01
Wie hiess es: Wenn KI soviele Suchanfragen wie Google hätte, soviel Strom gibt es auf der ganzen Welt nicht
+2
JoMac
JoMac03.12.24 15:28
evanbetter
Das sind doch mal gute Nachrichten – der Konzern geht mir schon lange aufs Brötchen. Ich hoffe, man sagt bald nicht mehr "googeln", wenn man die Suche im Web meint.
Leider wüsste ich kein einfaches Ersatzwörtchen für das Wort "googeln".
Man müsste sagen: Such xy mit einer Suchmaschine.

Wobei - wenn ich über das Wort "Suchmaschine" nachdenke, dieses Wort wegen "Maschine" auch wirklich speziell ist .
0
globalls
globalls03.12.24 17:30
sudoRinger
Ich empfehle hierfür folgenden Artikel . Etwas lang, aber ihr schafft das schon
Interessanter Artikel und wirklich lang. Zu lang für chatGPT4, aber nicht für DeepL!
Muss ich denn alles selber machen?
0
Pixelmeister03.12.24 18:04
Es ist nicht nur so, dass die Konkurrenz besser wird, sondern Google wird gleichzeitig immer schlechter. Immer öfter werden mir ausschließlich Treffer in bestimmten Diensten angeboten: Bilder von Getty-Images und anderen kommerziellen Anbietern (mit Wasserzeichen), Forumbeiträge fast nur noch von Reddit (mit denen sie eine Art Exklusiv-Vertrag haben), Videos natürlich nur vom eigenen YouTube-Dienst. Früher bekam man mehr Auswahl und auch bessere Treffer.
+11
Windwusel
Windwusel03.12.24 18:54
lautsprecher
Stattdessen bekomme ich sehr gute Ergebnisse mit perplexity.ai und nutze den Service sehr oft

Hast du das in Safari als Standard Sucheranbieter definiert? Das geht soweit ich weiß nämlich aktuell nicht.
Meine  Devices: MacBook Air (13,3-inch, 2024), iPhone 16 Pro, AirPods Pro (2. Gen, USB-C), Apple TV 4K (2022), HomePod mini (1. Gen)
+1
pocoloco03.12.24 21:31
Pixelmeister
Früher bekam man mehr Auswahl und auch bessere Treffer.
Vielleicht liegt das auch an der Verfügbarkeit sinnvoller Treffer. Das Internet versinkt meiner Meinung nach gerade in Werbemüll und Influencer-Quatsch.

Ich bin echt gespannt, wo sich inZukunft die Leute treffen, die wirklich etwas zu sagen haben.
+4
Kapitän
Kapitän03.12.24 22:47
Die Suchergebnisse werden auch immer schlechter. Nach Produkten kann man gar nicht mehr suchen, weil man nur noch Affiliate-Linksammlungen als Ergebnis findet.
+6
Esterel
Esterel04.12.24 02:04
JoMac
Leider wüsste ich kein einfaches Ersatzwörtchen für das Wort "googeln".

Wie wäre es mit
- Websuche
- Online suchen
- Internetrecherche
+6
Windwusel
Windwusel04.12.24 07:44
Esterel
JoMac
Leider wüsste ich kein einfaches Ersatzwörtchen für das Wort "googeln".

Wie wäre es mit
- Websuche
- Online suchen
- Internetrecherche

Ich meide solche Wörter, welche eigentlich eine Marke darstellen schon aus Prinzip. Wo viele „Zewa“ sagen, sage ich Küchenrolle. Das ist eine Gewöhnungssache. Aus Markensicht hat man es natürlich geschafft wenn die Leute Zewa und nicht Küchenrolle sagen.

Jedenfalls nutze ich seit Jahren DuckDuckGo und habe nie angefangen es „ducken“ o. Ä. zu nennen
Meine  Devices: MacBook Air (13,3-inch, 2024), iPhone 16 Pro, AirPods Pro (2. Gen, USB-C), Apple TV 4K (2022), HomePod mini (1. Gen)
+3
JoMac
JoMac04.12.24 08:49
Esterel
JoMac
Leider wüsste ich kein einfaches Ersatzwörtchen für das Wort "googeln".

Wie wäre es mit
- Websuche
- Online suchen
- Internetrecherche
Ich spezifiziere:
Im alltäglichen Sprachgebrauch ist es leichter jemanden zu fragen:
"Hast Du es gegoogelt?",
als zu fragen:
"Hast Du es mit einer Suchmaschine recherchiert?"

Nicht, dass ich es gut finde, nur würde ich sogar wagen zu behaupten dass es Leute gibt, die eher "googeln" kennen als das Wort "Suchmaschine".
+1
LoCal
LoCal04.12.24 11:13
JoMac
Nicht, dass ich es gut finde, nur würde ich sogar wagen zu behaupten dass es Leute gibt, die eher "googeln" kennen als das Wort "Suchmaschine".

Ich wage sogar zu behaupten, dass die Mehrheit der “normalen” Anwender kaum was anderes als google kennen. Bing vielleicht noch, aber damit war es das dann auch schon.
Wenn Du denen von z.B. “AltaVista” oder Katalogen wie Yahoo erzählst, schauen die dich doch nur ungläubig an.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+1
EllenRIpley04.12.24 12:25
Mal meine Erfahrung dazu:

Seit nunmehr vielen Jahren (vll. 12-15 Jahre?) gehört es zu meiner Morgenroutine, das Internet nach neuen Meldungen über unseren hiesigen Fussballclub zu durchsuchen, die ich dann genüßlich in meiner morgentlichen Kaffee-/Kippenpause konsumiere. Anfangs hatte ich mir dazu einen Goggle Alert eingerichtet und diesen als RSS-Feed in einem entsprechenden Programm abonniert. Das funktionierte ganz wunderbar und vollautomatisch (neue Ergebnisse wurden direkt und automatisch aufs jeweilige Gerät gepusht). Komischeriwese produzierte dieser Alert irgendwann keine Ergebnisse mehr - weiß der Teufel, warum! Vermutlich habens die Betriebswirte kaputtgemacht wie diverse andere Goggle Dienste auch.

Anyway, also hab ich mir eine entsprechende Goggle-Suche konfiguriert (Ergebnisse der letzten 24h, nach Relevanz sortieren) und diese einfach als Bookmark gespeichert. Nun funzt die Suche zwar nicht mehr vollautomatisch, sondern ich muss die extra aufrufen, aber das war für meinen Fall nicht das Problem, sondern vielmehr, dass die angenehme Verwaltung über den RSS Reader nicht mehr funzte. Also habe ich mir selber einen Telegram-Kanal erstellt, in den ich die Links per C&P kopiere, wo mir Telegram dann eine kurze Übersicht dazu generiert, was die Übersicht fast noch etwas besser macht als im RSS Reader. Aber es ist eben zusätzlicher Aufwand. Und siet die „Reader“-Ansicht in Telegram verschwunden ist, liest sich das auch nicht mehr so gut

Allerdings merke ich seit etlichen Monaten (gefühlt schon 1-2 Jahre), dass die Ergebnisse immer „komischer“ werden, viele Beiträge doppelt/dreifach/mehrfach erscheinen (auf verschiedenen Seiten/Medien) und speziell in der sog. „Presse“ offenbar nur noch von einer KI oder HI umformulierte Textbausteine (vermutlich von der dpa oder sid oä „zentralen Organen“) der gleichen Quelle sind. Davon abgesehen hat die Anzahl „echter“ Beiträge entweder erheblich nachgelassen oder sie erscheinen gar nicht in der Suche, dafür aber häufig völlig irrelevante oder völlig veraltete Beiträge, die tlw schon Monate/Jahre alt sind und trotzdem in den „News der letzten 24h“ angezeigt werden.

Irgendwie scheint sich Goggle selber abschaffen zu wollen, scheint es mir. Goggle Keywordsuche, Webmastertools, goo.gl etc. pp. wurden völlig verhunzt und zu unbedienbarem Datenmüll degradiert oder ganz abgeschafft. die Liste der Schritte ins Abseits ist schier grenzenlos…
+2
lautsprecher04.12.24 13:09
Windwusel
lautsprecher
Stattdessen bekomme ich sehr gute Ergebnisse mit perplexity.ai und nutze den Service sehr oft

Hast du das in Safari als Standard Sucheranbieter definiert? Das geht soweit ich weiß nämlich aktuell nicht.
Nein, ich habe die App installiert und kann diese mit einem Shortcut aufrufen, ähnlich wie Spotlight.
+1
evanbetter
evanbetter04.12.24 14:36
"websuchen"
ich websuche
du websuchst
wir websuchen
ich websuchte es.

"online suchen"
ich suche online
er hat (es) online gesucht

Fänd ich ganz in Ordnung.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+2
evanbetter
evanbetter04.12.24 14:38
EllenRIpley
...Vermutlich habens die Betriebswirte kaputtgemacht...

Ich bin für eine Sperrstunde für Betriebswirte – kein Ausschank von Blödsinn zwischen 00:0 und 23:58. Wobei die wahrscheinlich auch in zwei Minuten noch zuviel Schaden anrichten würden.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+2

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