Googles Antwort auf ChatGPT: Mitarbeiter gehen mit „Bard“ hart ins Gericht
Chatbots, die auf Maschinellem Lernen (ML) und Künstlicher Intelligenz (KI) basieren, gehört die Zukunft. Davon sind nicht nur Branchenexperten überzeugt. Sollten sich die vielfach geäußerten entsprechenden Prognosen bewahrheiten, hätten klassische Suchmaschinen schon bald ausgedient. Diese Aussichten ließen bei Google die Alarmglocken erklingen, das Unternehmen löste daher im Januar „Code Red“ aus und erörterte auf höchster Ebene mögliche Reaktionen auf die Entwicklung (siehe
). Ein Ergebnis der Beratungen: Google will schon bald ein eigenes KI-Angebot an den Start bringen, das auf den Namen „Bard“ hört (siehe
).
„Bard“-Vorstellung verlief nicht reibungslosGoogle-Chef Sundar Pichai höchstpersönlich stellte den neuen hauseigenen Chatbot im Rahmen eines Events in Paris vor. Gleichzeitig veröffentlichte das Unternehmen einen Werbespot zu „Bard“. In diesem erwies dieser sich allerdings als fehleranfällig, was einen Kurssturz der Google-Aktie zur Folge hatte. Darüber hinaus kam es laut einem Bericht von
CNBC auf der Veranstaltung offenbar zu mindestens einer weiteren Panne: Einer der offiziellen Redner hatte ausgerechnet das Smartphone vergessen, auf dem er „Bard“ erstmals vorführen sollte. Zu sehen waren daher lediglich einige Bilder von Googles künftigem Chatbot.
Mitarbeiter: Überhastet, voreilig und verpfuschtSeit der Vorstellung von „Bard“ stehen Googles Führungsriege und insbesondere Pichai laut CNBC massiv in der Kritik. Mitarbeiter bezeichnen die Vorstellung des Chatbots unter anderem auf Memegen als „überhastet“ und „voreilig“ sowie „un-Googley“, also alles andere als Google-typisch. Die Präsentation sei „verpfuscht“ gewesen, das gesamte Vorgehen in dieser Angelegenheit „auf skurrile Weise kurzsichtig“. Das Unternehmen solle schnellstens zu einer langfristigen Perspektive zurückkehren, lautet eine der Empfehlungen, welcher sich zahlreiche andere Google-Mitarbeiter anschlossen. Einer der Kritiker versah seinen Kommentar zudem mit dem Foto eines Vogels, der die Hände vors Gesicht schlug.
Googles Massenentlassungen ebenfalls in der KritikEin Mitarbeiter brachte in seinem kritischen Beitrag zudem die von Google angekündigten Entlassungen zur Sprache. Das Unternehmen will sich bekanntlich von 12.000 Angestellten trennen. Diese Nachricht habe zu einem Anstieg der Google-Aktie um 3 Prozent geführt, heißt es in dem Kommentar, während die übereilte KI-Präsentation ein Minus von 8 Prozent ausgelöst habe. Das Unternehmen äußerte sich auf Anfrage von CNBC nicht zu dem Vorgang.