Googles Sicherheitsschef: Android so gut geschützt wie die Konkurrenz
Android gilt im Vergleich zu iOS gemeinhin als anfälliger für Schadsoftware, da Google die hauseigene Plattform nicht so streng überwacht und abschottet wie Apple iOS. David Kleidermacher, Googles Security-Chef für Android, hat sich anlässlich des jährlichen
Android-Sicherheitsberichts zum Thema geäußert. Er widerspricht dem gängigen Klischee, wonach das Google-Betriebssystem bei Sicherheitsaspekten schlecht aussehe.
Android sei mittlerweile genauso sicher wie die Konkurrenz, so Kleidermacher gegenüber CNET. Auch wenn er iOS nicht erwähnte, ist davon auszugehen, dass Kleidermacher bei seinem Vergleich vor allem das Betriebssystem von iPhones und iPads als „Konkurrenz“ meint.
Sicherheit wird bei Android nachgerüstetKleidermacher
gesteht zwar mehrere Faktoren ein, die Android im Vergleich zu anderen Systemen potenziell unsicherer machen, verweist aber auf eine starke Verbesserung des Systems hinsichtlich Security in den letzten Jahren. Im Jahresbericht heißt es dazu: „Android machte im Bereich Sicherheit 2017 einen großen Sprung nach vorne. Viele unserer Schutzmaßnahmen sind inzwischen führend in der Industrie.“
Android ist systembedingt von zwei grundlegenden Sicherheitsrisiken betroffen: Nutzer können Software auch von anderen Quellen als Googles Play Store beziehen und so leicht an Malware geraten. Zudem kann Google Updates nicht einfach an alle Android-Geräte verteilen, sondern muss diese – außer bei den eigenen Pixel-Produkten – erst an die jeweiligen Smartphone-Hersteller wie Samsung oder LG schicken, worauf diese die Aktualisierungen erst implementieren können.
Kleidermacher zufolge reagiert Google auf besagte Risiken nicht etwa mit einem geschlossenen System, wie Apple es bereitstellt. Vielmehr lasse sich Sicherheit mit dem Google Play Protect Service ähnlich effektiv „nachrüsten“. Der Dienst scannt Android-Geräte und Downloads nach Schadsoftware und warnt Nutzer im Fall der Fälle. Außerdem sei für 2018 mit einer zunehmenden Zahl von Herstellern zu rechnen, die regelmäßige Updates für ihre Android-Geräte bereitstellen.
Open-Source bedeutet mehr SicherheitEin zusätzlicher Sicherheitsfaktor von Android ist laut Kleidermacher der Umstand, dass es sich um ein Open-Source-System handelt: „Als weltweites Open-Source-Projekt verfügt Android über eine Gemeinschaft von Anwendern und Programmierern, die gemeinsam Schwachstellen aufspüren.“ Diese Art der Fehlersuche sei effizienter als die Möglichkeiten, die proprietäre Systeme (wie iOS) bereitstellen.