Googles neues Pilotprojekt erlaubt alternative Zahlungssysteme in Apps – Kooperation mit Spotify
Der wettbewerbsrechtliche Druck, der auf Anbietern von App-Plattformen wie Apple und Google lastet, ist mittlerweile enorm: Sie werden vielfach dazu aufgefordert, Entwicklern die Implementierung alternativer Zahlungssysteme einzuräumen. Mittlerweile preschen bereits erste Länder vor: In Südkorea ist die Öffnung für weitere Bezahlmethoden bereits gesetzlich vorgeschrieben – Apple und Google kommen den neuen Vorgaben bislang allerdings nur leidlich nach (siehe
hier). In den Niederlanden zeigt sich Cupertino ebenfalls alles andere als begeistert bei der Umsetzung ähnlicher Auflagen und wurde bereits mit einer Strafe in Höhe von
45 Millionen Euro belegt. Google scheint sich auf weitere Zugeständnisse vorzubereiten – und startet nun ein entsprechendes Pilotprojekt.
Kooperation mit ausgesuchten App-Anbietern – darunter SpotifyGoogle informiert auf dem
Android-Entwickler-Blog über das neue Projekt. Das Unternehmen möchte zunächst einer kleinen Anzahl von Entwicklern erlauben, weitere Zahlungssysteme neben jenem von Google Play anzubieten. Was sich nach einem eher zaghaften Versuch anhört, hat durchaus Potenzial: Es ist davon auszugehen, dass viele App-Anbieter diesem Beispiel folgen wollen und der Konzern damit den Grundstein für künftige alternative Zahlungsabwicklungen im hauseigenen Store legt. Das erste namentlich genannte Unternehmen, welches sich an dem Projekt beteiligt, ist übrigens Spotify: In einer
Pressemitteilung erklärt der Audio-Streaming-Dienst, dass sich die Partnerschaft mit Google über mehrere Jahre erstrecke. Spotify rechnet damit, die Möglichkeit zur Inanspruchnahme alternative Zahlungssysteme für alle Nutzer weltweit später in diesem Jahr nachzureichen. Die Option tauche dann in der App auf, sofern sie aus dem Play Store bezogen wurde.
Wenige Zugeständnisse in SüdkoreaUnklar ist, mit welchen weiteren Entwicklern Google kooperieren möchte. Außerdem äußert sich der Konzern nicht zu etwaigen Umsatzbeteiligungen, die über alternative Bezahlmethoden anfallen. In Südkorea zeigte sich der IT-Riese wenig kompromissbereit: Er senkte die Provision für andere Zahlungssysteme lediglich von 30 auf 26 Prozent. Immerhin müssen Entwickler von Android-Apps nur 15 Prozent der ersten Million ihres Umsatzes an Google entrichten. Dem US-Konzern zufolge profitieren 99 Prozent der App-Anbieter von dem ermäßigten Satz.