Greenpeace über Apple: Viel Lob, aber auch Kritik
Greenpeace beschäftigt sich im aktuellen
Guide to Greener Electronics mit den Umweltpraktiken von 17 großen Elektronikunternehmen, darunter Apple, Google, Samsung, Sony und Microsoft. Das abschließende Ranking berücksichtigt Aspekte wie den Energieverbrauch, Nutzung von Ressourcen sowie Chemikalien und die Reparierbarkeit von Geräten. Apple schafft es fast ganz nach vorne. Greenpeace übt aber auch Kritik am Konzern.
Apple hinter Fairphone auf Platz 2In der Abschlussbewertung belegt Apple den zweiten Rang. Der Konzern muss sich nur Fairphone geschlagen geben, dessen Geschäftsmodell sich aber ohnehin auf die Themen Nachhaltigkeit, ethisch-korrekte Produktion und faire Wertschöpfungskette konzentriert. Apple liegt demnach vor allen „herkömmlichen“ Unternehmen, bei denen ökonomische Aspekte eine mindestens ebenso große Rolle spielen wie ökologische.
Umweltinitiativen als großer Pluspunkt Greenpeace
lobt den Konzern für die weitreichende Verwendung erneuerbarer Energien. Laut Apple-Angaben stammt die von den hauseigenen Rechenzentren verbrauchte Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Die weltweiten Konzernstandorte werden zu 96 Prozent über Solar-, Wasser- und Windkraft betrieben.
Greenpeace-Grafik
Zudem gibt Apple auch Zulieferfirmen Emissionsziele vor, was Greenpeace ebenso positiv hervorhebt. 14 Apple-Zulieferer seien bereits dazu übergegangen, die Apple-bezogene Produktion komplett über erneuerbare Energien abzuwickeln.
Kritik an mangelnder ReparierbarkeitGreenpeace bemängelt die geringen Möglichkeiten für Kunden, Apple-Produkte selbst zu reparieren: „Apple verwendet proprietäre Bauteile, um den Zugang zu den eigenen Geräten einzuschränken", so die Umweltorganisation. Zusätzlich setze sich der Konzern aktiv gegen amerikanische Gesetzesinitiativen ein, die mehr Reparaturmöglichkeiten für Elektronikprodukte fordern.
Zusammen mit Sony soll Apple zudem Versuche blockiert haben, elektronische Standards durchzusetzen, die eine bessere Reparier- und Erweiterbarkeit sowie Recycle-Fähigkeit von Elektroartikeln zum Ziel haben.
Apple bekommt ein B-Die Abschlussnote für jedes Unternehmen ergibt sich aus drei Einzelbewertungen. Apple bekommt für die Umweltinitiativen ein A- und für die Verwendung bestimmter Chemikalien ein B. Den Ressourcen-Bereich, zu dem auch Aspekte wie Reparierbarkeit gehören, bewertet Greenpeace mit C. Alles in allem erhält Apple ein B-, was etwa einer deutschen 2- entspricht.