Greg Joswiak über die Kraft des A11 Bionic, warum Apples OLED einzigartig ist - und Touch ID auf der Rückseite
Zum Ende des Jahres erscheint eine Aufstellung nach der anderen, um die spannendsten, innovativsten oder besten Produkte des Jahres zu küren. Sobald es in irgendeiner Form auch um Technologie für den Alltag geht, ist Apples neues iPhone X verlässlich eines der ausgezeichneten Produkte. Wenig überraschend befindet sich das Gerät daher auch bei
tom's guide unter den "Most Innovative Tech of 2017"-Artikeln. Interessant sind einige Kommentare, die Apples "Vice President of Product Marketing" Greg Joswiak beisteuert. Interessant ist dabei auch eine Bemerkung über den Wegfall des Fingerabdrucksensors Touch ID. In den Monaten vor der Präsentation des iPhone X kursierten mehrere Schemazeichnungen aus einem frühen Entwicklungsprozess, die einen rückseitig angebrachten Fingersensor zeigten - also wie es beispielsweise auch Samsung umsetzte. Laut Joswiak war das aber keine ernsthafte Option für Apple. Man habe sehr klar vor Augen gehabt, wie Gesichtserkennung funktionieren müsse. Die Erfassung soll so funktionieren, wie es vorher noch nie umgesetzt wurde - und nicht wie bei anderen Herstellern einfach mit Fotos auszutricksen sein.
Der A11 BionicDas Gehirn hinter all dessen sei der neue A11 Bionic, der auch im iPhone 8 Plus zum Einsatz kommt. Die Rechenleistung stelle alles in den Schatten, was man aus dem Android-Lager kenne. Einen 4K-Testfilm zu transkodieren dauert auf dem iPhone X beispielsweise 24 Sekunden, auf dem schnellsten Android-Gerät drei Minuten. Allerdings bringe der A11 auch Funktionen mit, die vorher generell undenkbar waren. Die "Neural Engine" im A11 ermögliche es, 600 Milliarden Operationen pro Minute zu verarbeiten, um damit die schnelle Gesichtserkennung umzusetzen. Hardware- und Software-Teams haben dazu eng kooperiert, um exakt das umzusetzen, was Apple benötige. Indirekt spielt Joswiak damit auf Apples Produktpolitik an, essenzielle Lösungen lieber in Eigenregie zu entwickeln, da bei generalisierten Komponenten für alle Hersteller immer Ballast mitgeschleppt oder Kompromisse eingegangen werden müssen.
Was das OLED-Display besonders machtAuch auf das OLED-Display geht Joswiak ein. Bei früheren Displays dieser Art gab es immer das Problem verfälschter, stark übersättigter Farben. Apple habe hingegen alle Verfahren überdacht und ein eigenes Farbmanagement implementiert, um die Farben so akkurat wie nur irgend möglich darzustellen. Jede Menge Arbeit auf dem Subpixel-Level trug laut Joswiak dazu bei, Bilder sehr viel schärfer als auf vergleichbaren Displays anzuzeigen.
Die Kamerakerbe - laut Joswiak ein WunderwerkDer einzige Designaspekt des iPhone X, der von vielen Nutzern kritisiert wird, ist die oben angebrachte, sichtbare schwarze Kerbe. Joswiak bezeichnet die Komponente als den "dichtestgepackten Technologiebereich", den Apple je umgesetzt habe. Eine der fortschrittlichsten Technologien aller Zeiten auf unglaublich wenig Fläche - das sei die TrueDepth-Apparatur für Gesichtserkennung.