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Große Probleme bei der Entwicklung von Open Office?

In den letzen Jahren erfreute sich Open Office steigender Beliebtheit, vor kurzem erschien erst ein großes Update für OS X. Der Artikel eines Mitarbeiters gibt allerdings Anlass zur Sorge. In mehreren Statistiken führt Michael Meeks auf, dass sich Sun immer weiter zurückzieht, zudem könne man nahezu keine neuen Entwickler für das Projekt begeistert. Mit nur noch 24 aktiven Entwicklern ist ein neuer Negativrekord erreicht; das Personal reicht seiner Meinung kaum noch aus, um das Überleben der Office-Suite zu sichern. Zu den besten Zeiten waren immerhin 70 Entwickler aktiv und kümmerten sich um Fortbestand und Verbesserungen von Open Office.
Es sei dringend notwendig, mehr engagierte Mitarbeiter zu finden um die Stagnation zu beenden und notwendige Änderungen an den Arbeitsabläufen einzuführen. Die Kritik trifft auch verkrustete Strukturen bei der Entwicklung der Software, zudem müsse man sich die Frage stellen, ob das Projekt nicht stärker von Sun abgegrenzt werden sollte. Der Artikel von Meeks weist einige Statistiken auf, in denen zu sehen ist, wer sich beteiligte und wie das Engagement immer weiter sank.

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Kommentare

pellegoran05.01.09 20:04
Mit OpenSource Software und ohne Bezahlung lassen sich auf Dauer eben nicht wirklich viele Mäuler stopfen ... Folge der Finanzkrise, dass die Entwickler wieder arbeiten gehen müssen?
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SGAbi200705.01.09 20:16
Ich bleibe ja bei der Meinung, dass ein OpenSource-Projekt nie dauerhaft gegen ein Kommerzielles bestehen können wird. Beim Vorzeige-OS-Projekt Mozilla Firefox geht das z.B. nur durch die massiven Zuwendungen seitens Google, die es ermöglichen, Entwickler als angestellte zu beschäftigen.

Natürlich bedingt OpenSource nicht, dass man sein Produkt für lau anbietet und entwickelt, aber die Idealtypische Vorstellung ist ja nunmal so.

Und in wie fern eine Stiftung, deren Produkt nur am Markt überleben kann, wenn es große Geldgeber gibt, auf Dauer unabhängig vom Einfluss der Geldgeber bleibt, wage ich doch sehr zu bezweifeln.

Ich finde, man sollte OOo in eine Stiftung überführen, die Servicedienstleistungen für Großkunden anbietet (Unterstützung bei der Migration, Module verkaufen etc.) und das damit verdiente Geld zur Entwicklung von OOo nutzen. Also quasi drumherum all das anbieten, was abgesehen vom Linux-System bei einer Migration a la LiMuX benötigt wird.
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TiBooX
TiBooX05.01.09 20:20
Erst wenn das letzte GUI versagt, der letzte Bug crashed, die letzte API vermurkst ist, werdet ihr feststellen das man Open Souce nicht essen kann!
OpenSource war von Entwicklern für Entwickler, aber wenn immer mehr unbeteiligte ihren einseitigen (finanziellen) Vorteil daraus ziehen und zu dem die Brot und Butter Applikationen kannibalisiert werden kann das nicht gut gehen.
Heutzutage werden einst edle Entwicklungen immer mehr für One-Shot Quick&Dirty-"Lösungen" missbraucht und verlieren entsprechend an Qualität.
Dass mag dem Nutzer nicht gleich auffallen weil es genug EyeCandy gibt, macht aber bereits ein ab und an notwendiges Refactoring nahezu unmöglich. Die paar wirklich guten, lebendigen OSS Projekte die es gibt kann man fast an zwei Händen abzählen. :'(
People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
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Christian Fries05.01.09 21:05
Als ich den Java Object Handler Obba von Excel auf OpenOffice Calc portiert habe, habe ich mich mit einigen Interna von OpenOffice.org 3 rumschlagen müssen (Obba ermöglicht es Java Objekte direkt aus Spreadsheets heraus anzulegen und zu nutzen, sowohl unter Windows als auch unter OS X, sowohl mit Excel als auch mit Ooo3). Insbesondere weil OpenOffice ein paar Bugs hat, die es mir gerade sehr schwer machten.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Webpage von OO und der Entwicklersupport ein Graus ist. Überall veraltete Doku und Links. Das 3.0 SDK fand sich nicht an der vorgesehenen Stelle und musste von einem Dubiosen FTP Server gezogen werden.

Aus der Erfahrung heraus glaube ich, dass eine SW dieser komplexität immer eine zentrale koordinierende Instanz braucht. Wenn es die nur gegen Bezahlung gibt, dann muss das Projekt eben finanziert werden.

Ich denke es würde ausreichen den kommerziellen Nutzer eine Lizenzgebühr abzuverlangen. Das große Firmen freie Software frei benutzen finde ich Teilweise nicht OK.
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Aronnax05.01.09 21:11
Ich bleibe ja bei der Meinung, dass ein OpenSource-Projekt nie dauerhaft gegen ein Kommerzielles bestehen können wird. Beim Vorzeige-OS-Projekt Mozilla Firefox geht das z.B. nur durch die massiven Zuwendungen seitens Google, die es ermöglichen, Entwickler als angestellte zu beschäftigen.

Einerseits bezahlt hier Google für eine Dienstleistung.
Ist also keine freiwillige Zuwendungen an Mozilla.

Anderseits hat Mozilla nun etwa 200 Angestellte und trotzdem kommen immer noch rund 42% der Codeänderungen von Freiwilligen (sind also auch hunderte oder gar tausende die daran mitarbeiten).
Übrigens ist es noch gar nicht so lange her, das Mozilla nur ein paar Angestellte hatte. Als Netscape noch beteiligt war, waren es übrigens um die 60 Angestellte, vom damaligen AOL Time Warner Konzerns, die für Mozilla arbeiteten.

Soll heißen,
einerseits kann man Mozilla nicht so ohne weiteres mit anderen Projekten vergleichen.
Anderseits ist es auch eine dumme Idee, Problem bei Open Office insgesamt mit dem Open Source Prinzip gleichzusetzen.
Es gibt eben sehr aktive und erfolgreiche und weniger aktive und erfolgreiche .. ist ja bei rein kommerziellen nicht anders.



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sonnendeck05.01.09 21:27
@ Aronnax Open Source ist ein lang anhaltendes Stundenprojekt im Positiven Sinne, und 24 feste Programmier ist mehr als mickrig für so ein umfangreiches Projekt, man kann nur hoffen das von den 100 000 00 Millionen weltweit die das nutzen, der ein oder andere Student dabei ist, sich dort die Sporen zu verdingen.
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Vindus05.01.09 21:32
Ein OO Untergang wäre extrem schlecht, da es ja eigentlich ein weltweites Vorzeigeobjekt für die Stärke einer vernetzten ehrenamtlichen Entwicklergemeinde ist.
Deswegen spende ich seit 3 Jahren dorthin. Es sind durchaus überschaubare Beträge aber immerhin mit dem Zeichen versehen: Ich schätze, was ihr da tut - ideell und ganz schlicht als Nutznießer. Also runter vom Elfenbeinturm und gebt was in den Hut!
Auf ein Schwätzchen und Ruhe danach
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mogi05.01.09 21:34
Besserwisser:
Man verdient sich die Sporen, und man verdingt sich bei einem Dienstherren o.ä.
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DonQ
DonQ05.01.09 21:34
der ein oder andere student irl, der fertig studiert hat und eigentlich nur linux empfohlen hatte und nutzte, unterrichtet jetzt auch informatik/acess an schulen…hab ihm ein mba epmfohlen, auch um seine schuld zu sühnen
an apple a day, keeps the rats away…
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Aronnax05.01.09 21:40
@ Aronnax Open Source ist ein lang anhaltendes Stundenprojekt im Positiven Sinne, und 24 feste Programmier ist mehr als mickrig für so ein umfangreiches Projekt, man kann nur hoffen das von den 100 000 00 Millionen weltweit die das nutzen, der ein oder andere Student dabei ist, sich dort die Sporen zu verdingen.

Sicher ist das mickrig -)

Da fällt mir übrigens ein, dass sich die freiwilligen Open Office Programmierer schon sehr lange und sehr laut über Sun aufregen bzw. wohl Suns Verhalten der Grund für die schlechte Unterstützung ist.

Wahrscheinlich ist es also keine schlechte Entwicklung, wenn sich nun Sun ganz verabschiedet.

Mozilla dümpelte übrigens auch nur so rum, als Netscape bzw. AOL Time Warner noch etwas zu sagen hatte.
Erst als sie weg waren, startet Mozilla mit neuen Konzepten, also Firefox, erst richtig durch.
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sierkb05.01.09 21:43
SGAbi2007,
Christian Fries,
TiBooX:

Euch ist aber schon noch bekannt, dass die Zügel des OpenOffice-Projektes immer noch fest in der Hand von Sun Microsystems liegen und Sun Microsystems auch den Großteil der Entwickler stellt und bezahlt, die an OpenOffice programmieren bzw. Code ändern/beisteuern?
Seit OpenOffice ein Open-Source-Projekt ist, herrscht hier Disharmonie mit der Open-Source-Community, eben WEIL Sun die Zügel so festhält, eben WEIL Sun bestimmt, wo's langgeht, eben WEIL Sun sich lieber auf seine begrenzte Zahl an Software-Ingenieuren verlässt, die Code schreiben und ändern anstatt das Ganze vollständig der viel größeren Community zu überlassen. Die Community ist bisher bei dem Projekt eher Zuträger, die eigentlichen Macher und Umsetzer sind Leute von Sun, die dafür auch von Sun bezahlt werden. Dementsprechend bestimmt Sun auch, was in OpenOffice reinsoll und was nicht und welche Richtung Open-Office marschieren soll, sehr oft zum Leidwesen der Community, die sich dem zu fügen hat bzw. hier eher weniger Mitspracherecht hat.

Und deshalb gibt es einige Forks von Open-Office, die eben ihr eigenes Ding drehen (z.B. mit zusätzlichen Microsoft Office Filtern) und da keine Rücksicht auf Sun nehmen wollen und müssen. Und u.a. beteiligt bzw. unterstützend wirkend an so einem Fork, nämlich Go-OO ist u.a. die Firma Novell (SUSE Linux), welcher u.a. dieser Michael Meeks angehört, der da jetzt seinen Mund aufgemacht hat.
Das heißt nicht, dass Michael Meeks mit seiner Kritik prinzipiell unrecht hat, doch sollte dieser Umstand nicht außer acht gelassen werden, für wen er eventuell im Moment lauthals trommelt und dass diese Kritik evtl. nicht ohne einen gewissen Eigennutz in die Welt hinausposaunt wurde.

Nichtsdestotrotz Anlass für Sun Microsystems, mal über eine Aufstockung an Entwicklern für OOo nachzudenken bzw. den Community-Prozess mehr zu integrieren und weniger beherrschend aufzutreten.
Deshalb engagiert sich bspw. auch die Firma IBM aktiv mit Entwicklern und Code an Open-Office: um die Vormachtstellung von Sun etwas zu nivellieren und das Ganze auf etwas breitere Füße zu stellen.

Siehe auch Meldung und Diskussionsbeiträge u.a. auf Pro-Linux , wo auch interessante Detail-Informationen zwischen den Zeilen auffindbar sind.
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a.robbins05.01.09 21:47
Mal hoffen OOo überlebts, die SOftware war mir immer recht nützlich, notfalls würde ich auch dafür bezahlen ...
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rezipient06.01.09 01:53
Erstaunlich, dass das OpenOffice-Projekt gerade jetzt in Schwierigkeiten stecken soll. Wo doch neben Sun mit ihrem StarOffice seit einiger Zeit auch IBM mit der Reinkarnation von Lotus Symphony auf OO-Technologie setzt. Schwer vorstellbar, dass beide Unternehmen ihre Office-Pakete zukünftig wieder komplett eingenständig weiterentwickeln wollen. Insofern haben sie vermutlich großes Interesse am Fortbestehen der OO-Entwicklung. Alles andere würde mich sehr wundern.
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sierkb06.01.09 02:47
rezipient:

Ich stimme Dir zu.

Wahrscheinlich ist's eher ein wenig publicityträchtiges Heulen der Wölfe in Richtung Sun Microssystems, die Entwicklung von OpenOffice endlich mal ein wenig aus der Hand zu geben und nicht weiterhin sich so dranzuklammern und alles festzuhalten wie das bisher der Fall ist. Da wird dann auch gerne mal überzogen bzw. ein Zerrbild aufgebaut, um den Druck und Handlungsdruck zu erhöhen. Und wie oben schon angedeutet, Michael Meeks ist nicht unabhängig, der arbeitet für Novell, und Novell hat zum Beispiel mit Microsoft einen Deal bzgl. Interoperability in den Office-Paketen. Ein Deal, der in der gesamten Open-Source-Community nicht unumstritten ist bzw. für feindselige Lager gesorgt hat. ein Deal, dem sich das von Sun geführte OpenOffice so bisher nicht angeschlossen hat und Novell sich deshalb dochauffällig um den Fork Go-OO bemüht, um dort bestimmte eigene Vorstellungen durchzubringen.
In dieser Hinsicht halte ich die Verlautbarungen von Michael Meeks nicht für unproblematisch, es gibt nicht wenige in der Open-Source-Szene, die abseits allem der Meinung sind, Michael wäre der Letzte, der geeignet sei, hier den Mund aufzumachen und irgendwen zu schulmeistern, eben weil Novell und vieles von dem, was Novell macht, seit dem Deal mit Microsoft von der OSS-Community eher skeptisch oder und teilweise negativ angesehen wird.
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sudox
sudox06.01.09 09:28
Hmmmm...

Könnte mich ja mal als GUI Designer zur Verfügung stellen - wer hilft noch mit OO zu retten?
Die Welt ist Kunst in der wir leben – macht die Augen auf...
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bernddasbrot
bernddasbrot06.01.09 10:43
sierkB

Danke für deine Beiträge, fand ich wirklich interessant! Bin auch bei Meeks über Novell gestolpert und hatte mich gefragt, was es damit auf sich hat.

Gut, dass endlich jemand das Ganze einmmal einordnet und auf die bestehenden Zusammenhänge und Interessen innerhalb der Konstruktion "OpenOffice" (und deren Protagonisten) hinweist, was hier als bloße Meldung so unreflektiert dahinplätschert.
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