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Große Übernahme unter Apple-Zulieferern verzögert sich

Jahrelang hatte Apples taiwanischer iPhone-Fertiger Foxconn Interesse am Kauf des Displayherstellers Sharp bekundet. Gestern dann verkündete der kriselnde Zulieferer aus Japan, dass man einem Verkauf an Foxconn zustimme. Aber überraschend zögert Foxconn noch: Es seien bisher unbekannte Verbindlichkeiten in den Sharp-Bilanzen aufgetaucht. Bevor nicht alle grundlegenden Informationen auf dem Tisch lägen, leiste man keine Vertragsunterschrift.

Unbekannte Schulden in Milliardenhöhe
Den Informationen von Reuters zufolge handelt es sich bei den bekannt gewordenen Verbindlichkeiten um Schulden in Höhe von »Hunderten von Milliarden an Yen« - 100 Milliarden Yen entsprechen gut 800 Millionen Euro. Diese kämen also noch zu dem eigentlich veranschlagten Kaufpreis von rund 5,65 Milliarden Euro hinzu.


Vorteile für Foxconn und Apple
Die Verzögerung, welche Foxconn nun ankündigte, lässt allerdings nicht darauf schließen, dass die Übernahme doch noch platzt. Denn der Kauf von Sharp versetzt Foxconn in eine komfortable Lage, insbesondere gegenüber der größten Geldquelle, den Aufträgen von Apple. Foxconn wäre damit bald Display-Zulieferer und iPhone-Zusammensetzer für Cupertino, was deutlich höhere Umsätze verspricht. Insbesondere Foxconns gemunkeltes Interesse an den organischen OLED-Displays, die mittelfristig auch für iPhone und iPad im Gespräch sind, würde durch die Sharp-Übernahme bedient.

Auch Apple hätte etwas davon: Denn Foxconns Konkurrent im Bieterstreit ist das japanische Konsortium INCJ, zu dem unter anderem Japan Display gehört, ebenfalls Apple-Zulieferer. Das Verhindern der Japan-internen Übernahme Sharps durch INCJ erhält die Diversität der Display-Zulieferer aufrecht.


Übernahmevereinbarung
Die Konditionen der Übernahme, der Foxconn erst noch zustimmen muss, bestehen in einer Aktienemission Sharps in Höhe von 4 Milliarden Euro, welche exklusiv von Foxconn gekauft würden. Damit hätten die Taiwaner eine Zweidrittelmehrheit bei den Aktien und damit faktisch die Entscheidungsgewalt über Sharp.

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