Großes Echo auf den Mac App Store
Eine Presseschau zum Mac App Store
Bereits einen Tag nach seiner Einführung kann der Mac App Store als großer Erfolg bezeichnet werden. Innerhalb der ersten Stunden wurden mehr als eine Million Apps geladen. Das Interesse am neuen Store war so groß, dass es sogar zu kurzzeitigen Störungen durch eine Überlastung der Server kam. Internetweit hat die Einführung des App Stores für den Mac ein großes Echo aus-gelöst und ist auch den appleferneren Seiten und Nachrichtenportalen eine Meldung wert. Dabei ist es (wie bei allen Produkten von Apple) fast schon zu erwarten, dass sich in die vielen Erfolgsmeldungen auch die eine oder andere Kritik mischt.
Dpa und Focus loben, dass Programme deutlich günstiger angeboten werden als dies bisher der Fall war. Hinzu kommt die Möglichkeit (wie schon im App Store für iPhone und iPad), auch Programme anderer Anbieter zu erwerben. Damit gelänge Apple das Übertragen des Erfolgs des Software-Vertriebs für Kleingeräte auf Arbeitsplatzrechner und Notebooks. „Der Charme des Mac App Store liegt in seiner Einfachheit“ titelt faz.net und sieht in der einfachen Installation von Programmen einen Grund für das Gewinnen neuer Kunden. Die direkte Erreichbarkeit des Stores über das Dock in OS X wird, da sind sich auch die Experten des Börsenblatts sicher, die App-Umsätze weiter in die Höhe treiben und Apple damit einen enormen Umsatz bescheren.
Neben den (momentanen) preislichen Vorteilen ist es für den Kunden im Mac App Store nun auch möglich, Programme separat zu kaufen, die bisher nur im kompletten Paket zu erwerben waren. Das Kaufen und Installieren von Programmen und Spielen, sowie das Aktualisieren der gekauften Programme gehe spielend leicht von der Hand, so beschreibt es die Netzwelt. Das Nachrichtenportal heise.de lobt zudem die Möglichkeit für den Nutzer, beim Öffnen einer Datei mit unbekannter Endung direkt im Store nach der passenden Anwendung zu suchen und diese bei Bedarf zu laden.
Kurz nach dem Start des Stores sind allerdings auch schon negative Meldungen zu lesen, die sich hauptsächlich auf eine Sicherheitslücke im System und einen daraus resultierenden Hackerangriff beziehen. Stern.de titelt: „Hacker lieben Apples neuen Softwareladen.“ Laut Focus kursierten am Freitag im Netz bereits Anleitungen, wie das System am besten zu überlisten sei, um kosten-pflichtige Programme gratis zu laden. Dies würde nicht nur für Apple selbst einen Verlust bedeuten, sondern auch für die Entwickler. Eine schnelle Behebung der Lücke sollte daher im Interesse beider sein. Auf offizielle Anfrage war Apple aber zunächst zu keiner Stellungnahme bereit. Deutlich wird durch den Angriff jedoch, dass der Schutz schwächer ist, als zunächst angenommen.
Bemängelt wird zudem, dass keine Beta- oder Demoversionen der Programme verfügbar sind. Netzwelt.de vergleicht den Mac App Store mit dem Google Chrome Web Store und lobt bei diesem die Möglichkeit, das Programm vor dem Kauf für eine halbe Stunde zu testen. Dies ist im neuen App Store für den Mac nicht möglich. Unsichere Kunden wird dies womöglich vom Kauf abhalten. Von heise.de wird weiterhin die fehlende Funktion zum Deinstallieren nicht mehr gewünschter Programme kritisiert, doch dürfte dies für den bisherigen App Store-Nutzer von iPhone und iPad auch nichts Neues sein. Man kennt es nicht anders.
Fast schon typisch ist die von faz.net vorgebrachte Kritik an Apples Programmpolitik. Wie schon bei iPhone und iPad diktiert Apple, was auf den Festplatten seiner Produkte Platz finden darf. Vereinzelt werde zum Boykott des Ladens aufgerufen, weil Apple die Nutzer an sich fessele und deren Softwareauswahl überwache. Dass dies den Erfolg der Apple-Produkte jedoch nicht beeinflusst, ist bekannt.
Trotz des einen oder anderen Kritikpunktes wird der Mac App Store dennoch überwiegend positiv beurteilt. Apple hat mit der Einführung seines Stores abermals einen erfolgreichen Coup
gelandet. CHIP online stellt sogar fest: „Die Auswirkungen auf die Softwarebranche könnten gewaltig sein, denn der Mac App Store stellt eine radikal einfache Art dar, Software zu kaufen und zu installieren. Gleichzeitig eröffnet er Apple eine nicht zu unterschätzende Umsatzquelle.“ Mit dem Mac App Store tritt das Unternehmen somit in die Fußstapfen seiner erfolgreichen Stores für iPhone und iPad.