Günstiges Oculus Go VR-Headset benötigt kein Handy oder Computer
Fast alle derzeit am Markt erhältlichen VR-Headsets benötigen einen Computer oder eine Konsole, welche die darzustellenden Virtual-Reality-Bilder berechnen. Manche anderen Headsets (Gear VR zum Beispiel) verwenden Smartphones, die in ein Headset gesteckt werden und durch ein Linsensystem das Smartphone-Display zur Darstellung der VR-Inhalte nutzen.
Im Jahr 2014 kaufte Facebook die Firma Oculus für 2 Milliarden Dollar - Oculus war mit Rift einer der Vorreiter auf dem Gebiet von hochauflösenden VR-Headsets. Diese setzen allerdings einen leistungsstarken PC voraus und zusammen mit der VR-Brille kommen schnell mehrere tausend Euro Anschaffungskosten zustande.
Überraschend stellt Facebook nun ein neues VR-Headset mit einem neuen Konzept für den Kampfpreis von 219 Euro (32 GB-Variante, 269 Euro für die 64-GB-Version) vor. Anders als bei sonstigen Headsets kann das neue
"Oculus Go"-Headset völlig ohne Smartphone, PC oder Konsole betrieben werden - sämtliche Hardware ist direkt ins VR-Headset integriert. Zum Einsatz kommt ein Snapdragon-821-Prozessor samt Grafikchip, welcher im Headset verbaut ist. Auch der Akku ist direkt in die Brille integriert, was natürlich das Gewicht der Brille im Vergleich zu anderen Lösungen deutlich steigert.
Zum Einrichten des neuen Oculus Go wird ein iPhone, iPad oder Android-Smartphone verwendet - danach funktioniert die Brille autark. Das eingebaute Display verfügt über eine Auflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten, die Bildwiederholungsrate liegt mit 72 Hertz allerdings deutlich unter der Konkurrenz (Playstation VR stellt Inhalte mit bis zu 120 Hertz dar). Geringere Bildwiederholungsraten können bei Anwendern schnell Übelkeit während der Nutzung auslösen. VR-Inhalte und Spiele sind über die Gear-VR-Plattform verfügbar - Spiele, die für Oculus Rift gemacht sind, funktionieren nicht auf Oculus Go. Zwar sucht man auf der Gear-VR-Plattform aufwändige Produktionen wie Resident Evil oder Skyrim VR vergeblich, trotzdem stehen mehrere tausend VR-Erfahrungen und Spiele zum Download bereit.
Durch den schwachen Prozessor und die geringe Bildwiederholrate kann das Headset natürlich nicht mit anderen, teureren Lösungen mithalten - für den geringen Preis von nur 219 Euro ist es aber ein interessanter Einstieg in die VR-Welt. Einem erst am vergangenen Freitag
bekanntgewordenen Bericht nach arbeitet Apple für 2020 ebenfalls an einer eigenen Standalone-VR-Lösung mit 8K-Display.