Gurman: Apple GPT wird intern schon eingesetzt – Befreiungsschlag nach Jahren an Siri-Problemen?
Vorsichtig ausgedrückt ist der Ruf von Siri angekratzt – und das nicht erst in jüngster Zeit, sondern schon seit vielen Jahren. Was einst verheißungsvoll startete, entwickelte sich eher zu einem Negativmerkmal von Apple-Produkten. Erstmals gezeigt hatte Apple die Technologie auf dem Oktober-Event 2011. Was Nutzern als "künstliche Intelligenz" vorkam, waren redaktionelle Inhalte – sehr oft humoristischer Natur, denn um Siri menschlich erscheinen zu lassen, kümmerte sich ein hundertköpfiges Team um launische oder witzige Antworten. Die zunächst eingesetzte, technische Infrastruktur war aber miserabel und skalierte schlecht. Es sollte Jahre dauern, bis Apple Siri auf neue Füße stellen konnte, wenngleich die Konkurrenz in dieser Zeit natürlich nicht schlief. Apple holte zwar gegenüber anderen Sprachassistenten auf, doch in Führung ging Siri nie.
Herbst 2022: Der "ChatGPT-Schock"Wie weit Siri (aber auch andere Sprachassistenten) zurückgefallen waren, demonstrierte im vergangenen Herbst ChatGPT. Trotz aller Probleme demonstrierte die von OpenAI entwickelte Technologie, was Apple offensichtlich verschlafen hatte. Microsoft ergriff die Chance und arbeitet seitdem beherzt daran, die Technologien in so viele Produkte wie möglich zu integrieren. Einem neuen
Bericht von Bloomberg zufolge gibt es für Apple aber einen Hoffnungsschimmer, denn intern wird ein "Apple GPT" erprobt. Das Team rund um AI- und ML-Chef John Giannandrea habe demnach einen Chatbot entwickelt, dessen Fähigkeiten es mit ChatGPT aufnehmen können. Der Codename für das Projekt laute Ajax, wenn alles nach Plan verläuft, könnte das System schon im kommenden Jahr für alle Nutzer erscheinen.
Unklar, ob eigenständiges Produkt oder nur TechnologieZunächst wolle Apple die generative künstliche Intelligenz vor allem dafür einsetzen, Siri zu einem Neustart zu verhelfen, gleichzeitig möchte man "Ajax" aber auch in Apple Maps integrieren. Momentan erfülle Apple GPT aber einen anderen Zweck, denn vorerst gehe es darum, einen Ersatz für ChatGPT zu bieten – dessen Einsatz Apple-intern inzwischen aufgrund von Datenschutzbedenken
verboten ist.
Laut Bloomberg arbeite man derzeit an nicht weniger als den Fundamenten der KI-Zukunft Apples. Auch wenn ein "Apple GPT" eher nicht als eigenständiges Produkt auf den Markt kommt, soll die momentane Forschung als Grundlage aller zukünftigen Entwicklungen dienen. Angeblich war sogar im Gespräch, eine umfangreiche Vereinbarung mit OpenAI zu schließen, allerdings entschied man sich in Cupertino dazu, selbstständig zu agieren. Eine "weitreichende Ankündigung" könnte 2024 erfolgen, so der Bericht.