Übermäßige Begeisterung vermochte Apple nach dem Event der vergangenen Woche nicht zu verbreiten. Während der Präsentation war natürlich laut Apple wieder jedes Detail ein technologischer Meilenstein, doch nicht wenige Zuschauer zeigten sich zwiegespalten. Das spiegelt sich auch in unserer letzten Umfrage wider. Normalerweise galt stets die eiserne Regel, egal wie viel Gemecker es hinsichtlich Events oder neuer Produkte gab, eine klare Mehrheit von 70 Prozent und mehr stimmte dennoch für eine der Antwort-Optionen "tendenziell zufrieden" bis "begeistert". Diesmal entfielen aber alleine schon auf die beiden schlechtesten Vorschläge mehr als 50 Prozent – ein absolutes Novum. Mark Gurman blickt in seiner Rundschau aber nicht nur auf die Veranstaltung, sondern das gesamte Line-up, welches er als "Just good enough"-Sortiment bezeichnet.


Alles ist nur "gut genug"
Mit der Titulierung geht Gurman auf einen Punkt ein, der schon vielfach diskutiert wurde. Die einzelnen Produkte seien allesamt sehr gut und meistens marktweit eine der besten der jeweiligen Kategorie – doch gleichzeitig werde man das Gefühl nicht los, Apple habe eine Pause eingelegt. Egal in welche Sparte man blicke, überall erfülle Apple die Erwartungen, sowohl für Nutzer als auch für Anleger. 2023 ging dennoch als Apple-Jahr mit sehr verhaltenen und weniger ambitionierten Neuerungen in die Geschichte ein – vom "verwirrenden neuen Mac Pro", dem MacBook Air 15" mit der Performance des Vorjahres oder einer fast unveränderten neuen Apple Watch. Das iPhone 15 Pro sei dank des neuen Titan-Gehäuses ebenfalls "gut genug", um Kunden anzuziehen und die Absatzerwartungen zu erfüllen. Der verhaltene Verlauf des Jahres liege allerdings nicht daran, dass Apple keine Ideen habe, stattdessen bereite sich das Unternehmen für 2024 auf mehrere größere Schritte vor.

2024 wird ganz anders – es ist viel Neues zu erwarten
Während 2023 allerdings im Zeichen größerer Vorbereitungen stand, werde Apple im kommenden Jahr dann abliefern. Vor allem zu nennen ist die im Juni 2023 erstmals gezeigt Apple Vision Pro, deren Verkaufsstart für die erste Jahreshälfte angepeilt ist – in den USA, nicht bei uns. Dazu komme die M3-Umstellung aller Macs mit großen Erwartungen hinsichtlich Performance und Effizienz. Für Herbst 2024 plane Apple die "Apple Watch X" mit weitreichenden Neuerungen (Design, Sensoren), denn die Produktkategorie feiert ihren 10. Geburtstag.

Beim iPad Pro arbeite Apple am ersten maßgeblichen Redesign seit fünf Jahren und bringe dieses im Frühjahr auf den Weg. Im Softwarebereich werde Apple laut Gurman erstmals in den Bereich generativer KI einsteigen und möglicherweise Siris Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten einen dringend erforderlichen Schub verpassen.