Gurman über Apple Vision Pro: Headset erst in etlichen Jahren so erfolgreich wie iPad und Apple Watch
Wann immer Apple in den vergangenen fast zwanzig Jahren eine neue Geräteklasse auf den Markt brachte, ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Das war 2007 beim iPhone zu beobachten, auch das iPad war schon kurz nach dem Erscheinen im Jahr 2010 ein Renner. Bei der Apple Watch, welche das Unternehmen 2014 präsentierte, ging es zwar nicht ganz so schnell, die vernetzte Uhr entwickelte sich aber mittlerweile zu einem sehr wichtigen Umsatzbringer für den kalifornischen Konzern. Beim Headset namens Vision Pro muss Apple allerdings Mark Gurman zufolge einen ziemlich langen Atem haben: Der Absatz des Geräts wird seiner Einschätzung nach auf Jahre hinaus hinter jenem der anderen Devices aus Cupertino zurückbleiben und sich in den Bilanzen nur mit vergleichsweise niedrigen Zahlen niederschlagen.
Gurman: Vision Pro weit vom Erfolg des iPads entferntIn seinem jüngsten
„Power On“-Newsletter rechnet der Bloomberg-Journalist damit, dass Apple mit der Vision Pro im kommenden Jahr insgesamt 1,5 Milliarden Dollar umsetzt. Diese Annahme basiert auf einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 3.700 US-Dollar einschließlich der in vielen Fällen erforderlichen zusätzlichen Korrekturlinsen. Apple selbst geht laut Gurman davon aus, 2024 zwischen 400.000 und 500.000 Mixed-Reality-Headsets absetzen zu können. Stückzahlen und Erlöse bleiben somit weit hinter denen des iPads zurück, das Tablet aus Cupertino verkaufte sich im ersten Jahr nach dem Erscheinen rund 15 Millionen mal und bescherte Apple einen Umsatz von 20 Milliarden US-Dollar, 18 Prozent des gesamten Jahreserlöses. Um in diese Größenordnungen vorzustoßen, müssten im kommenden Jahr 8 Millionen Vision Pro verkauft werden, also mindestens das Zwanzigfache der von Apple anvisierten Menge.
Nachteile: Hoher Preis, Gewicht und externer AkkuDerartige Absatzzahlen werde Apple mit der Vision Pro in absehbarer Zeit nicht erreichen können, schreibt Mark Gurman. Verantwortlich dafür sei nicht allein der hohe Preis des Geräts, nachteilig wirkten sich auch das ziemlich hohe Gewicht sowie der externe Akku aus. Zudem erschlössen sich vielen potenziellen Kunden die Anwendungsmöglichkeiten nicht. Als größte Herausforderung für Apple betrachtet der Journalist allerdings die Aufgabe, Nutzer von etwas zu überzeugen, was ihnen bisher völlig fremd ist: einen Computer direkt vor dem Gesicht zu tragen. Daran werde vermutlich auch eine günstigere Variante, die in Cupertino angeblich bereits in Planung ist, nicht allzu viel ändern. Diese könnte Apple allerdings – im Zusammenspiel mit weiteren Verbesserungen etwa im Hinblick auf Anwendungen, Größe und Konnektivität – dem Ziel eines erfolgreichen Massenprodukts näherbringen. So weit dürfte es allerdings laut Gurman erst sein, wenn die Vision Pro nicht mehr kostet als ein iPhone und einer herkömmlichen Brille ähnelt.