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HDMI 2.1a bringt Source-Based Tone Mapping – und weiterhin Verwirrung bei den Spezifikationen

Kommt es in der Industrie zu einer Einigung über bestimmte Standards, sollte dies mit Erleichterungen für den Nutzer einhergehen – es sei denn, es gibt mehrere dieser „Standards“ und die zugrundeliegenden Spezifikationen sind alles andere als eindeutig geregelt. Dieses Phänomen tritt gar nicht so selten auf: Wer regelmäßig mit USB-C-Kabeln und -Anschlüssen hantiert, kann ein Lied davon singen. Auch bei der Übertragung per HDMI gilt es einige Fallstricke zu beachten: Das aktuelle Format 2.1 sorgt beispielsweise für Verwirrung, wenn nicht alle Geräte die (vermeintlich) zugesicherte Bandbreite ausnutzen können. In Kürze wird das HDMI-Konsortium einen neuen Standard präsentieren: HDMI 2.1a vereinfacht die Situation jedoch keineswegs.


Source-Based Tone Mapping kommt – eventuell per Firmware-Update
Laut The Verge soll das neue Format noch vor der kommenden Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorgestellt werden. Dieses wartet mit einem neuen Feature auf: Dank Source-Based Tone Mapping (SBTM) soll die bestmögliche Darstellung von HDR-Inhalten erzielt werden, indem die Videoquelle mit dem Ausgabegerät intelligent kommuniziert – skaliert beispielsweise ein Blu-Ray-Player die Helligkeit im Bild bereits, tut dies der Fernseher nicht erneut. Bei vielen Endgeräten sei es möglich, diese Funktion per Firmware-Update nachzureichen, behauptet das Konsortium. The Verge rechnet jedoch damit, dass für das Feature vielfach der Kauf neuer Hardware erforderlich wird.

HDMI 2.1 ersetzt 2.0 offiziell – Hersteller müssen aber nicht alle Features liefern
Wer nun davon ausgeht, dass der neue Standard stets mit SBTM einhergeht, irrt jedoch: Tatsächlich müssen für die Lizenzierung des Logos nicht alle Punkte eingehalten werden, welche das Format auszeichnet – das trifft auch auf den bestehenden Standard 2.1 zu. So ist es Herstellern möglich, weiterhin auf HDMI 2.0 zu setzen und lediglich einzelne Features von 2.1 zu implementieren – trotzdem darf der Anbieter in diesen Fällen auf HDMI 2.1 verweisen. HDMI 2.0 gehört dem Konsortium zufolge nun der Vergangenheit an, Geräte sollen damit nicht länger beworben werden. Da die Funktionen von 2.1 aber allesamt optional sind, muss der Nutzer genau prüfen, welche Features mit dem jeweiligen Gerät kompatibel sind. Was also bleibt, ist ein Standard, der keiner ist – und die Verwirrung um die Spezifikationen beibehält.

Kommentare

Nerone30.12.21 17:18
🙈🙉🙊
+6
aMacUser
aMacUser30.12.21 18:47
Wenn diese Verbrauchertäuschung Umbenennung schon bei USB zu mehr Kohle führt, wird das bei HDMI sicherlich auch gut funktionieren.
+5
Deichkind30.12.21 18:56
Das ist halt eine Herstellervereinigung. Man braucht einen Mehrheitsbeschluss. Manche Sachen hätten keine Chance in den Standard zu gelangen, wenn sie verpflichtend wären. Zum Beispiel, wenn die Technik durch Patent geschützt ist, oder wenn der Hersteller, der die Technik eingebracht hat, typischerweise komplette Systeme verkauft und Jahre Entwicklungsvorsprung hat. Das ist bei WLAN auch nicht anders.
+1
aMacUser
aMacUser31.12.21 16:45
Deichkind
Das ist halt eine Herstellervereinigung. Man braucht einen Mehrheitsbeschluss. Manche Sachen hätten keine Chance in den Standard zu gelangen, wenn sie verpflichtend wären. Zum Beispiel, wenn die Technik durch Patent geschützt ist, oder wenn der Hersteller, der die Technik eingebracht hat, typischerweise komplette Systeme verkauft und Jahre Entwicklungsvorsprung hat. Das ist bei WLAN auch nicht anders.
Es geht hierbei allerdings nicht um schwierig zu implementierende Sachen, sondern um bewusste Verbrauchertäuschung. Ich nehme als Beispiel mal USB:

USB 3:

5 GBit/s: USB 3.0 = USB 3.1 Gen 1 = USB 3.2 Gen 1 UBS A & USB C
10 GBit/s: USB 3.1 Gen 2 = USB 3.2 Gen 2 UBS A & USB C
20 GBit/s: USB 3.2 Gen 2x2 USB C

Durch die teils mehrfache Umbenennung weiß der Käufer am Ende kaum mehr, was er jetzt tatsächlich bekommt.
Problem bei Gerätebeschreibungen:

USB 3.1 Gen 1 oder Gen 2?
USB 3.2 Gen 1 oder Gen 2 oder Gen 2x2?

Ich habe letztens versucht, ein paar USB 3 Geräte zu kaufen. Da allerdings gefühlt 99% der Hersteller/Verkäufer die "Gen"-Angabe weglassen, weiß niemand, was die Angabe "USB 3.2" bei ein USB-C Gerät tatsächlich bedeutet. Und da die meisten Käufer nicht so technisch versiert sich, glauben sie (aus gutem Grund), dass USB 3.2 ja besser sein muss, als USB 3.1, was allerdings leider nicht so sein muss.
Dieses absichtliche Chaos hat nichts mit Patenten oder so zu tun. Wenn ich als Hersteller die neuere Version nicht einbauen kann, muss ich halt die ältere dran schreiben.
Aber wie du selbst sagtest, handelt es ich bei diesen ganzen Gruppen um Herstellervereinigungen. Leider ist denen egal, was wir Endkunden denken, denen geht es nur um die Kohle im eigenen Geldbeutel. Und wenn sich ein "lahmes" USB 3.0 Gerät besser verkaufen lässt, wenn der Hersteller einfach USB 3.2 dran schreiben darf, dann erlauben sich die Hersteller das eben selbst.
Da können wir froh sein, dass z.B. Thunderbolt nicht von einer Herstellervereinigung, sondern von Intel als einzelnem Hersteller entwickelt wird. Wenn da an einem Gerät "Thunderbolt 4" dran steht, dann ist eindeutig, was damit alles geht.
+6
R-bert31.12.21 17:30
Was daran ist „Standard“? Typischer Fall von zu vielen Köchen, mögen sie auf ihrem Kompromiss-Müll sitzen bleiben.
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