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Haarrisse im iPhone- oder Watch-Display? Ab sofort keine Garantieleistung mehr

In Apples Reparaturanweisungen ist sehr genau definiert, welche Art von Schäden es gibt. Eine wichtige Unterscheidung ist beispielsweise, ob ein Mangel unter die Herstellergarantie fällt oder durch manuelle Einwirkungen entstanden ist. Stürzt das neue Smartphone zu Boden und weist anschließend Defekte auf, kann der Nutzer direkt einen teuren Reparaturauftrag in die Wege leiten. Funktioniert das Display hingegen plötzlich ohne sichtbare Beschädigung nicht mehr, ist es natürlich ein Garantiefall. In einem Punkt hat Apple nun aber Vorgaben verschärft, die seit vielen Jahren Gültigkeit besaßen. Konkret ging es um Haarrisse, die auf dem Display des iPhones oder auch der Apple Watch entstehen können.


Einzel-Haarriss: Bislang Materialfehler...
Galten Haarrisse bislang als klarer Fall für Reparaturdienstleister, denn bei diesen handelte es ich um Defekte innerhalb der normalen Garantie, ist das in Zukunft nicht mehr der Fall. Apple wies die Stores sowie autorisierte Servicepartner in dieser Woche darauf hin, dass Risse fortan als "unbeabsichtigte Beschädigung" zu behandeln seien. Letztgenannter Ausdruck ist unter anderem für AppleCare wichtig, denn die Hardware-Versicherung deckt versehentliche Beschädigungen ab, nicht aber bewusst herbeigeführte Zerstörung.

... jetzt ein normaler Defekt durch Einwirkung
Die Klassifizierung als Beschädigung und nicht mehr als Defekt im Rahmen der Garantie bedeutet, bei AppleCare einen Reparaturfall einlösen zu müssen. Derer gab es beim iPhone lange Zeit nur zwei pro Jahr, inzwischen sind es zwei Verluste, aber unbegrenzte Reparaturen. Nutzer werden dann mit einer Pauschale von 29 Euro zur Kasse gebeten. Die Apple Watch mit einem einzelnen Riss (und keinen Spinnweben-artigen Glasschäden) zieht Einmalzahlungen von 65 bis 75 Euro nach sich.

Hohe Preise ohne AppleCare
Hat man die Hardware-Versicherung nicht abgeschlossen, so greift der herkömmliche Reparaturkatalog mit vollen Preisen. Bis zu 489 Euro verlangt Apple beispielsweise, um das Display eines iPhone 15 Pro Max auszuwechseln, 339 Euro sind es beim normalen Modell. Ein iPhone SE der dritten Generation liegt mit 185 Euro am unteren Ende der Preistafel.

Häufigkeit unbekannt
Es gibt keine Daten, wie oft einzelne Haarrisse bei Geräten auftreten und ob es sich dabei, so wie in den früheren Tagen des iPhones, noch um einen häufiger auftretenden Herstellungsfehler handelt. Apple ist offensichtlich inzwischen der Ansicht, dass derlei Schönheitsfehler nur durch äußere Einwirkung entstehen, jedoch nicht mehr auf generelle Materialfehler zurückzuführen sind. Interessanterweise betrifft die Umstellung ausschließlich iPhones, denn sowohl Macs als auch iPads werden bei "single hairline cracks" weiterhin kostenlos repariert, sofern noch Garantie gilt.

Kommentare

Bennylux
Bennylux06.06.24 10:17
Dann könnte man auch quasi aufhören überhaupt Garantie zu geben. Ein wenig unverständlich diese Entscheidung, wenn durch Materialfehler Haarrisse entstehen können.
Think different! 
+1
marc.hb06.06.24 10:19
Es sind nicht mehr zwei Schäden pro Jahr. Seit der Umstellung kann man beliebig viele Schäden einreichen.
https://www.apple.com/de/support/products/iphone/
Mit AppleCare+ und AppleCare+ mit Diebstahl und Verlust erhältst du vorrangigen technischen Support und Hardware­schutz, der eine unbegrenzte Anzahl von Reparaturen bei unabsichtlicher Beschädigung abdeckt.
+2
Fenvarien
Fenvarien06.06.24 10:25
marc.hb Das ist richtig, es sind zwei Verluste – aber inzwischen nicht mehr nur zwei Reparaturen pro Jahr, stimmt.
Up the Villa!
+2

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