Hacken per Lightning-Kabel – die nächste Version
Lightning-Kabel gibt es in zahllosen Onlineshops wie Sand am Meer. Die Gefahr, minderwertige Ware zu erhalten, ist dabei nicht unerheblich. Käufer sollten daher stets darauf auf Apples MFi-Zertifizierung achten, um auf Nummer Sicher zu gehen und keine missliebige Überraschung zu erleben. Wie wichtig das ist, zeigte bereits 2019 ein Sicherheitsexperte. Er entwickelte ein spezielles Lightning-Kabel, welches dank ausgefeilter Manipulationen Attacken auf Macs ermöglicht und Angreifern sogar die Übernahme des Rechners erlaubt (siehe
). Vor knapp einem Jahr stellte er dann eine
erweiterte Version vor, welche deutlich gefährlicher ist als der Vorgänger.
„O.MG Elite“ kann jetzt auch Daten abgreifenJetzt legt „MG“, so das selbstgewählte Pseudonym des Experten, noch einmal nach. Auf der Sicherheitskonferenz DEFCON in Las Vegas präsentierte er laut
The Verge ein neues Kabel namens „O.MG Elite“, das über zahlreiche zusätzliche Funktionen verfügt. Erweitert wurden im Wesentlichen die Fähigkeiten im Zusammenhang mit Netzwerkverbindungen. Die neue Version unterstützt bidirektionale Kommunikation. Das ermöglicht es Pentestern, für die das Kabel eigentlich gedacht ist, sowie natürlich auch Hackern, nicht nur aus der Ferne Befehle zu senden und etwa Malware auf das angeschlossen Gerät zu übertragen.
USB-C-Stecker mit Funkchip
Quelle: MG
Angreifer sind damit jetzt auch in der Lage, Daten abzugreifen. Tastenanschläge lassen sich aufzeichnen und umgekehrt auch an Mac, iPhone oder iPad übertragen. Das neue Kabel beinhaltet zudem wie schon die Vorgänger einen Webserver und eine WLAN-Funktion mit sehr hoher Reichweite. Angriffe sind dadurch aus Entfernungen von mehr als einer Meile (1.609 Meter) möglich.
Neues Hacker-Kabel wird bereits verkauftDas „O.MG Elite“ sieht aus wie ein gewöhnliches Lightning-Kabel. Es kostet knapp 180 US-Dollar und wird wie die früheren Versionen von Hak5 vertrieben. Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben auf den Verkauf von Sicherheitstools und Hackerwerkzeugen spezialisiert. Die Gefahr, dass private Nutzer von Mac, iPhone oder iPad mithilfe des Kabels angegriffen werden, ist allerdings gering. Für Unternehmen und Behörden besteht jedoch durchaus ein gewisses Risiko. In jedem Fall ist es aber stets angeraten, beim Erwerb von Zubehör für Apple-Geräte auf die
MFi-Zertifizierung zu achten, nur bei seriösen Anbietern zu kaufen und vor allem keine fremden oder womöglich irgendwo herumliegenden Lightning-Kabel zu nutzen.