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Hacker zeigt: Per Laser auf die MacBook-Rückseite ausspionieren, was ein Nutzer tippt

Wer sich mit Malware des Typs "Keylogger" infiziert hat, betreibt ohne Wissen ein kleines Schadprogramm, das alle Tastenanschläge aufzeichnet und damit beispielsweise Kennwörter abgreifen kann. Wie so oft sind allerdings einige Schritte erforderlich, um es dazu kommen zu lassen – denn ganz ohne Zutun des Anwenders tritt man sich keinen Keylogger ein. Wie ein Hacker jetzt allerdings demonstriert hat, gäbe es auch einen ganz anderen Weg, Tastatureingaben auszuspähen. Hierzu benötigt man nicht einmal direkten Zugang zum Notebook, lediglich Sichtkontakt mit dem Gehäuse ist erforderlich.


Laser misst Vibrationen
Ein unsichtbarer Laser wird dabei auf das Gehäuse des Computers gerichtet, im aktuellen Fall auf ein MacBook Pro. Das kann sogar durch eine Glasscheibe, also von außerhalb der Wohnung erfolgen. Mithilfe des Lasers ist es möglich, die Vibrationen des MacBooks exakt zu erfassen. Jede Taste ergibt ein geringfügig anderes Profil, sobald man also bei etwas längerem Einsatz die Eingaben entschlüsselt hat (z.B. durch Analyse der Häufigkeit), ist der laserbasierte Keylogger im Einsatz.


Vor vielen Jahren demonstriert, jetzt umgesetzt
Wie der Hacker Samy Kamkar erklärt, hatte er schon vor 15 Jahren auf einer Konferenz ähnliche Spionagetechnologien gesehen. Sein Ziel war jedoch, die damals sehr rudimentäre Erkennung zu verfeinern und ein System zum Mitlesen auch aus Distanz zu entwerfen. Aufgrund der reflektierenden Oberfläche sei das MacBook Pro hierzu ein ganz besonders gut geeignetes Notebook. Es habe ihn selbst überrascht, wie gut die Ergebnisse ausfielen.


Keine reale Gefahr
Natürlich handelt es sich dabei eher um eine Studie als um eine Gefahr, der man sich im Alltag stellen müsste. Vor allem für das Ausspähen von Passwörtern reicht die Genauigkeit nämlich nicht aus. Im von Kamkar durchgeführten Versuch wurde beispielsweise aus "hello und welcome to the laser microphone test" ein "hhello_and_welcome_to_theplaser_microohone_test". Das ist zwar immer noch recht beeindruckend und demonstriert, wie sich zumindest Inhalte abgreifen ließen – allerdings muss der Nutzer des MacBook Pro zuvor auch einige Texte eingegeben haben, um überhaupt das individuelle Tastenverhalten zu kennen.

Kommentare

Moranai09.08.24 09:25
Bei "Hochwertzielen" sicherlich eine Option, bei der sich der Aufwand lohnen würde. Ich könnte mir auch vorstellen, dass je nachdem wo das Notebook steht (Schoß oder Tisch) die Ergebnisse schlechter bzw. besser ausfallen. Auch dürfte das individuelle Tippverhalten es vereinfachen bzw. erschweren. Je nachdem wie fest man in die Tasten haut. Ähnlicher Angriffsvektor wie das Blinken der Netzdiode am PC. Hat glaube ich eine Israelische Firma demonstiert gehabt.
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