Hätte Apple Netflix übernehmen sollen? Analyst spricht von Apples „größtem strategischen Fehler“
Wer ein Abonnement bei einem Video-on-Demand-Anbieter ins Auge fasst, hat die Wahl: Neben Netflix buhlen Plattformen wie Disney+, Prime Video oder Apple TV+ um die Gunst potenzieller Kunden. Apple versucht vor allem mit kostenlosen Testphasen, die sich über ein Jahr erstrecken und für viele Anwender
verlängert werden, Abonnenten von den Inhalten des Services zu überzeugen. Allzu erfolgreich scheint das Unternehmen in dieser Sache jedoch nicht zu sein. Nun meldet sich ein Analyst zu Wort, der auf eine aus seiner Sicht schwerwiegenden Fehlentscheidung des US-Konzerns hinweist.
Apple TV+ fristet ein NischendaseinEin Blick auf den Markt für Video-on-Demand-Dienste zeigt, dass einige Anbieter großen Zulauf erfahren – an der Spitze thront unangefochten Netflix. So gibt eine Grafik von
JustWatch Aufschluss über die Marktanteile der verschiedenen Anbieter für das vergangene Quartal in den Vereinigten Staaten. Ein knappes Drittel des Marktes entfällt auf den Platzhirsch Netflix. Apple TV+ rangiert hingegen weit abgeschlagen – und muss sich mit einem Marktanteil von drei Prozent zufriedengeben.
Analyst: „Strategischen Fehler“ von Jobs und CookLaut dem Analysten Dan Ives von Wedbush Securities könnte diese Marktaufteilung eine gänzlich andere sein: In einem Interview mit
Yahoo Finance erklärt Ives, dass Apple in dieser Sache alles andere als vorausschauend gehandelt habe. Die Kritik richtet sich nicht bloß an Tim Cook – auch Steve Jobs hätte in seiner Zeit als CEO des Unternehmens die Weichen anders stellen können. Ives zufolge wäre Apple gut beraten gewesen, Netflix vor einigen Jahren zu übernehmen: Es handle sich um „den größten strategischen Fehler von Jobs und Cook in den letzten zehn bis zwölf Jahren“, das nicht getan zu haben.
Übernahme eines Studios?Der Analyst ist der Ansicht, dass Apple zumindest ein Filmstudio kaufen solle. Mit Blick auf den gegenwärtigen Katalog an Inhalten vergleicht Ive Apple TV+ mit einer großen Villa, die kaum möbliert sei: Apple sei letztlich dazu gezwungen, sich eine Filmproduktionsgesellschaft wie MGM, Lionsgate oder A24 einzuverleiben, um der Außenseiterrolle auf dem Markt ein Ende zu setzen. Alles drehe sich um Inhalte, so Ives.