Hands On: Erste Eindrücke und hochauflösende „Real-World“-Fotos vom und mit dem neuen iPhone 11 Pro
iPhone 11 Pro: Weitere Details und BeispielfotosFür alle wie mich, die von einem iPhone 6 oder 6s umsteigen wollen: Das iPhone 11 Pro (nicht 11 und nicht Max) ist nur minimal größer und etwa gleich dick, aber spürbar schwerer. Nicht so dramatisch, dass man im Alltag einen permanenten Nachteil verspüren würde. Wahrscheinlich merkt man es nach ein, zwei Tagen überhaupt nicht mehr. Mir fällt es schon jetzt kaum noch auf. Der Bildschirm bringt hingegen im Vergleich zum 6er ein deutliches Mehr an Fläche. Noch größere Screens/Gehäuse finde ich für den Transport nicht mehr komfortabel genug. Aber da hat natürlich jeder seine eigenen Präferenzen.
Das iPhone 6 ist inkl. Carbon-Cover und Display-Folie gut 40 g leichter.
Das „Super Retina XDR“ Display macht einen umwerfenden Eindruck. Nicht so sehr wegen der hohen Auflösung mit einer Pixeldichte von 458 ppi, sondern viel mehr wegen des satten Kontrasts des OLED-Panels und dessen beeindruckender Helligkeit, die es bei Bedarf abzugeben vermag. Auch die Farbdarstellung überzeugt – ganz unwissenschaftlich ausgedrückt – auf ganzer Linie. Natürlich ist auch hier der Effekt für einen iPhone-6-Umsteiger wesentlich größer, als nach einem Wechsel vom iPhone X/XS. Doch in manchen Bereichen sollten auch hier Unterschiede wahrnehmbar sein.
Face ID funktioniert rasend schnell. Schon beim iPad Pro habe ich damit kaum lästige Verzögerungen zu beklagen, aber mit dem iPhone 11 Pro geht es gefühlt noch etwas zügiger. Apple hat ja auch ein 30% schnelleres Face ID versprochen. Passt für mich.
Über die technischen Daten des neuen iPhone ist in den vergangenen Wochen so ziemlich alles geschrieben worden. Was allerdings nur am Rande erwähnt wurde, ist die Tatsache, dass das iPhone 11 in allen drei Varianten mit
Wi-Fi 6 ausgestattet ist. Das entsprich nach alter Nomenklatur dem Standard 802.11ax. Die damit mögliche höhere Bandbreite und Reichweite dürfte aber mittelfristig kaum von Bedeutung sein, weil es bislang nur wenige Router mit Wi-Fi 6 Standard gibt. Bis die hierzulande so beliebte Fritz!Box diesen Standard bieten wird, werden vermutlich noch mehr als ein Jahr vergehen.
Auch die Einsatzmöglichkeiten des neuen
U1-Chips, der extrem genaue Positionierungsdaten und damit Ortungsmöglichkeiten im Nahfeld bietet, sind derzeit noch ohne besondere Relevanz. Aber es ist gut, vorbereitet zu sein.
Das trifft auf den neuen Mobilfunkstandard 5G für iPhone-11-Besitzer allerdings nicht zu. Im Moment ist die Abwesenheit von 5G im iPhone – zumindest für mich und die meisten Normal-Nutzer – vollkommen irrelevant, weil es noch Jahre dauern wird, bis eine nennenswerte 5G-Netzabdeckung geschaffen ist. Eine vorschnelle 5G-Unterstützung hat sich Apple auch nicht ohne Grund verkniffen. Mit der derzeit verfügbaren Technik müsste nämlich neben dem eigentlichen 5G-Chip ein separates 5G Modem verbaut werden. Erst mit der nächsten Generation sollen diese zwei Bausteine zu einem verschmelzen. Die bereits bei der Konkurrenz verfügbaren Geräte mit 5G arbeiten jeweils nur in einem spezifischen Netzwerk-Band, was bei einem Anbieterwechsel zu Problemen führen könnte. Ob einem das fehlende 5G in einigen Jahren möglicherweise durch geringeren Wiederverkaufswert auf die Füße fällt, bleibt abzuwarten.
Hier noch ein paar ungeschönte Testfotos mit der iPhone-Kamera bei unterschiedlichen Brennweiten und Einstellungen. Die Aufnahmen wurden nicht verkleinert und in JPEG-Qualität "hoch" exportiert:
Aufnahmen bei mittlerem Tageslicht, kein Night Mode.
Auch Objekte können jetzt im Portrait-Modus mit Bokeh aufgenommen werden. Seltsamerweise wird das Bild mit künstlichem Bokeh (rechts) nicht über den Fotostream übertragen. Dort fand sich nur das Bild links ohne künstliche Hintergrundunschärfe.
Erstes FazitDas iPhone 11 Pro ist, wie nicht anders zu erwarten, ein beeindruckendes Stück Alltagstechnologie. Mit dem schicken und hochwertigen Gehäusedesign wird Apple seinem Premium-Anspruch aus meiner Sicht vollauf gerecht.
Es mag den besten Konkurrenzgeräten bei Betrachtung der reinen Prospektdaten nicht oder nur unwesentlich voraus sein, aber zusammen mit iOS und Apples sorgfältig ausgebautem Ökosystem, sowie mit der fantastischen Verarbeitung, ist es seinen Premium-Preis durchaus wert. Der Systemgedanke war, ist und bleibt das große Plus der iPhones. Nun muss das 11 Pro nur noch seine Zuverlässigkeit für die nächsten drei bis fünf Jahre bei mir unter Beweis stellen.
Demnächst folgt noch ein Praxistest mit Schwerpunkt zu den Kamerafunktionen, primär im fotografischen Bereich.