Harte Kritik des Justizministeriums an Apples Vollverschlüsselung
Die Vollverschlüsselung aus
iOS 8 bleibt Justizbehörden ein Dorn im Auge. Apple ist es eigenen Angaben zufolge selbst bei einem richterlichen Beschluss nicht mehr möglich, ohne Kennwort und PIN des Nutzers an die Daten eines beschlagnahmten iOS-Gerätes zu gelangen. Was der Inlandsgeheimdienst FBI vor einigen Wochen schon kritisierte, sorgt jetzt für immer schärfere Worte.
Ein Vertreter des US-Justizministeriums warf Apple vor, mit dieser Politik
irgendwann einmal Schuld am Tode eines Kindes zu tragen. Es könne die Situation auftreten, dass sich beispielsweise ein Kidnapper auf Apples Verschlüsselung verlasse und damit nicht mehr zu verfolgen sei. Fehlende Handhabe, die Daten dieser Person abrufen zu können, führe zwangsläufig dazu, dass der Straftäter entkomme und möglicherweise das Kind töte. Apple wies dieses Argument zurück - Ermittler haben sehr wohl die Möglichkeiten, jene Personen aufzustöbern. So müsse man nicht in das Mobilgerät eindringen, sondern könne stattdessen einfach Daten von Mobilfunkanbietern anfordern.
Neben Datenverschlüsselung in iOS 8 verschlüsselt Apple auch iMessage-Kommunikation wirkungsvoll, sodass sich diese nicht abhören lässt - dies brachte ebenfalls schon Kritik von staatlicher Seite ein. Nicht nur Apple und iOS sorgen übrigens für Missfallen bei Behörden, auch die Verschlüsselung von Android L wurde vom FBI angeprangert. Tim Cook kommentierte die Angelegenheit vor einigen Wochen folgendermaßen: "Wenn Ermittler etwas wollen, dann sollen sie zum Nutzer gehen und es bekommen. Es ist nicht meine Aufgabe, dafür zu sorgen."
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